Prophylaxe von Herpes-Infektionen - Empfehlungen für Pferde in Sachsen und Thüringen

Seit Februar 2021 wurde in Zusammenhang mit einem Turnier in Valencia, Spanien ein Ausbruch mit Equinen-Herpes-Viren (EHV) bei Pferden festgestellt.


Noch ist unklar, ob sich diese Infektionen auch auf andere Turniere in Spanien und den Rest von Europa ausgebreitet hat. Es sind aber bereits EHV Fälle in Frankreich, Belgien, der Schweiz und Deutschland bekannt geworden, die in Zusammenhang mit dem Besuch des Turniers in Valencia stehen.

Vom EHV-Geschehen in Valencia sind viele Pferden betroffen und dabei auch einige Todesfälle aufgetreten. Die Erkrankung sollte deshalb sehr ernst genommen und entsprechende Maßnahmen getroffen werden. Ziel ist es, die Infektion einzudämmen bzw. zu verhindern, dass sich der Ausbruch durch zurückkehrende Pferde auf die deutsche Pferdepopulation ausweitet. Die FEI sowie die FN haben deshalb alle Veranstaltungen bis Ende März abgesagt.


Bis heute (Stand 5. März 2021) sind dem Pferdegesundheitsdienst (PGD) der Sächsischen Tierseuchenkasse in dem Zusammenhang keine EHV-Fälle bei Pferden in Sachsen und Thüringen bekannt geworden.


Die Herpes-Infektionen bei Pferden bleiben in der Regel regional begrenzt und beruhigen sich in einer relativ überschaubaren Zeitspanne (6 – 8 Wochen) wieder, wenn die Infektionsketten erfolgreich unterbrochen werden. Das Virus wird nicht mit dem Wind oder über Insekten übertragen, sondern durch direkten Kontakt zwischen den Pferden (Tröpfcheninfektion) oder indirekt über den Menschen bzw. Equipment mit Schleimkontakt (z. B. Tränk- und Futtereimer, Trensen).

Der Verdacht auf eine Infektion besteht bei den folgenden Symptomen: Fieber, Nasenausfluss, Apathie, Husten, Bewegungsstörungen, Festliegen. Hier sollte umgehend ein Tierarzt hinzugezogen werden. Durch entsprechende Proben (Nasentupfer, Blutproben) kann das Herpes-Virus in einem Labor nachgewiesen werden. Es ist jedoch nicht zielführend, Pferde, die symptomfrei sind und keinen Kontakt zu erkrankten Pferden hatten, mittels Nasentupfer oder Blut auf Herpes-Viren zu beproben.


Leider sind derzeit auf Grund der hohen Nachfrage wiederholt die Impfstoffe gegen EHV zumindest in Deutschland nur begrenzt erhältlich, so dass die Impfung als wichtige Prophylaxemaßnahme bloß eingeschränkt anwendbar ist.


Die beste Vorbeugung gegen eine Infektion der Pferde ist die Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen wie sie z. B. im Artikel Biosicherheit in Pferdeställen – lästig aber notwendig“ auf der Internetseite der Sächsischen Tierseuchenkasse zusammengefasst sind. Die wichtigsten Instrumente sind hierbei Kontaktbeschränkungen, Quarantäne (2 – 3 Wochen) und Gesundheitsatteste. Letztere bescheinigen die klinische Unverdächtigkeit von Pferden und deren Kontakttieren durch den betreuenden Tierarzt.


Jeder Pferdehalter muss sich bewusst sein, dass die Infektion von Pferden mit Herpesviren tödlich enden kann und jegliche Verheimlichung einer Infektion oder Verzögerung der Ausbreitungsverhinderung eine erhebliche Gefahr für weitere Pferdebestände darstellt.


Bitte melden Sie Verdachtsfälle an den PGD.

 Kontakt zum Pferdegesundheitsdienst  

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