Nachlese "Treffpunkt Schweinegesundheit"

Treffpunkt Schweinegesundheit vom 15. November 2017

Zum inzwischen 6. Mal trafen sich in diesem Jahr wieder interessierte Tierhalter und Tierärzte im Saal des Rittergutes Limbach zum „Treffpunkt Schweinegesundheit“.

Der erste Vortrag stand unter dem Thema „Entzündungs- und Nekrosesyndrom beim Schwein“. Herr Prof. Dr. Dr. habil. Gerald Reiner, Leiter der Klinik für Schweine der Justus-Liebig-Universität Gießen verdeutlichte sehr anschaulich, dass in vielen Fällen das Auftreten von Schwanzbeißen beim Schwein nicht auf Langeweile oder Aggression zurückzuführen ist, sondern sekundär als Folge des sogenannten Entzündungs- und Nekrosesyndroms des Schweines auftritt. Weitere Erscheinungsformen dieses Syndroms sind beispielsweise Schwanz- und Ohrnekrosen, Kronsaumentzündungen bei Saugferkeln oder auch Zitzennekrosen bei Jungsauen. Herr Prof. Reiner erklärte ausführlich und verständlich mögliche zugrundeliegende Stoffwechselstörungen und nannte Maßnahmen zur Vorbeugung und Früherkennung von Schwanz- und Ohrnekrosen.

Die Bedrohung der sächsischen Schweinebestände durch die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist allgegenwärtig, besonders nachdem im Juni dieses Jahres erstmals in Tschechien an der Seuche verendete Wildschweine gefunden wurden. Diese Entwicklung machte wieder einmal deutlich, wie schnell die Afrikanische Schweinepest verbreitet werden kann und welche entscheidende Rolle der Mensch dabei spielt. Herr Dr. Dirk Soike, Dezernent für Tiergesundheit, Tierarzneimittel und Tierschutz im Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit Brandenburg berichtete in seinem Vortrag „Aktuelle Erkenntnisse zur Afrikanischen Schweinepest“ unter anderem über die Erfahrungen der osteuropäischen Länder mit der Seuche. Er hatte bereits des Öfteren Gelegenheit, sich vor Ort ein Bild der Lage zu machen. Weitere Schwerpunkte der Präsentation waren die Risikofaktoren zur Einschleppung der ASP nach Deutschland, die Folgen für die Schweinehaltungen und die ASP-Bekämpfung beim Schwarzwild.

Im Anschluss nutzen die Teilnehmer des Treffpunktes die Pause zur angeregten Diskussion bei einem kleinen Imbiss.

Nach der Pause schloss sich der Vortrag „Reproduktionsmanagement in schwierigen Zeiten“ an. Herrn Dr. Hans-Peter Knöppel, Technical Manager Schwein bei der Firma MSD Tiergesundheit, frischte zunächst das Wissen der Teilnehmer über den Zyklus der Sau und dessen Steuerung auf. Er erläuterte mögliche Einflussfaktoren auf die Fruchtbarkeit von Sauen, die verschiedenen biotechnischen Maßnahmen und ging detailliert auf die Reproduktionsverfahren ein, die unter den derzeitigen Gegebenheiten der eingeschränkten Verfügbarkeit von PMSG zum Einsatz kommen können.

Zum Abschluss der Veranstaltung stand der Durchfall der Absatzferkel im Fokus. Nachdem die Bekämpfung der Ödemkrankheit durch den Einsatz eines Shiga-Toxin-Impfstoffes erleichtert wurde, steht seit einiger Zeit auch ein Impfstoff gegen den Absetzdurchfall zur Verfügung. Frau Dr. Jennifer Koch, Mitarbeiterin auf dem Gebiet Schwein bei der Firma Elanco, gab in ihrem Vortrag „Absetzdurchfall – Ein schwieriges Problem“ einen Überblick über die verschiedenen Ursachen von Durchfall, ging dann speziell auf E. coli ein und erläuterte vorkommende Toxine und Fimbrien, deren Wirkung und Funktion sowie die Notwenigkeit einer genauen Diagnostik im Erkrankungsfall. Die Einsatzmöglichkeiten der Impfung und wichtige Regeln für die erfolgreiche Anwendung wurden ebenfalls dargestellt.


 Die durch die Referenten freigegebenen Vorträge der Veranstaltung finden Sie nachstehend in PDF-Format zum Download:

 Aktuelles zur ASP - Handlungsoptionen (Dr. Dirk Soike - Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit)

 Reproduktionsmanagement (Dr. Hans-Peter Knöppel - MSD Tiergesundheit)

 Entzündungs- und Nekrosesyndrom beim Schwein (SINS) (Prof. Dr. Gerald Reiner - Justus-Liebig-Universität Giessen)

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