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Leptospirose
In der ehemaligen DDR wurde die Schweineleptospirose (L. pomona, L. tarassovi) konsequent und
erfolgreich bekämpft und das Freisein der Bestände durch serologische Stichprobenuntersuchungen
garantiert. Die SächsTSK finanziert entsprechend der Leistungssatzung bei Verferkelungen die
Untersuchung der Blutproben auf Brucellose, Leptospirose und Aujeszkysche Krankheit. Damit
wird ein Kontrollsystem auf Ursachen von Verferkelungen gesichert.
Durch freiwillige Leistungen der SächsTSK wurde der erste Leptospirosefall
in Sachsen diagnosti-
ziert und Maßnahmen zur Sanierung eingeleitet. Leptospirose kann in Zuchtschweinebeständen
beträchtliche Verluste hervorrufen, ist auf den Menschen übertragbar und damit unter die Zoo-
nosen ei nzustufen.
Parvovirose
Essind gehäuft klinische Symptome der Parvovirose (Verferkeln, Mumien, Umrauschen) beobach-
tet worden. Nachdem wir in unseren Großbeständen über Jahrzehnte ohne Impfung und im we-
sentlichen ohne Klinik produziert haben, sind durch einen unzweckmäßigen Impfstoffeinsatz
immunologische Lücken und damit Klinik und Verluste aufgetreten.
Es ist erforderlich, Tierärzte und Tierbesitzer über die Epidemiologie der Parvovirose zu informie-
ren.
2.3.2
Qualitätsfleisch aus kontrollierter Aufzucht
Betriebe aus Sachsen haben sich zusammengeschlossen,
um Schweinefleisch bester Qualität zu
produzieren. Zuchtprogramm,
Fütterung, tierartgerechte Haltung, Transport, Schlachtung und Ver-
arbeitung wurden nach den Forderungen der Centrale Marketing Gesellschaft der deutschen Agrar-
wirtschaft mbH Bonn (CMA) optimiert und kontrolliert. Dabei waren und sind eine Vielzahl von
tierärztlichen Problemen - Arzneimitteleinsatz,
Rückstandsproblematik,
hygenisches Niveau im
Stall, beim Transport, Schlachtung und Zerlegung zu bearbeiten.
Im November
1993 wurde dem Programm das Prüfsiegel
der CMA verliehen und
im Februar 1994 wurde das Programm im Schlachthof Chemnitz durch den Sächsischen Staats-
minister für Landwirtschaft,
Dr. Rolf Jähnichen, eröffnet.
2.3.3
Ebergesundheitsdienst
Auf der Grundlage des Vertrages zwischen der SächsTSK und dem Sächsischen Schweinezucht-
verband eV über die Wahrnehmung der tierärztlich-fachtechnischen Aufgaben in den Besamungs-
stationen des Verbandes wurde 1993 der Ebergesundheitsdienst durch Fachtierärzte für Zucht-
hygiene und Besamung in den Eberstationen Grimma, Kamenz und Rochlitz durchgeführt.
Entsprechend den gesetzlichen Grundlagen erfolgte die Überwachung der Eber auf das
Vorhandensein der gesundheitlichen Voraussetzungen für die Besamungserlaubnis sowie
die Überwachung der Einhaltung der hygienischen Anforderungen bei der Gewinnung,
"Prüfung,
Behandlung und Verwendung des Spermas. Dazu wurden bei allen Ebern zwei-
mal im Jahr Untersuchungen zum allgemeinen Gesundheitszustand,
andrologische Unter-
suchungen,
serologische Untersuchungen zum Nachweis des Freiseins des Eberbestandes
von Brucellose,
Leptospirose,
Aujeszkyscher
Krankheit,
seuchenhaftem Spätabort
und
Schweinepest
sowie bakteriologische und parasitologische Untersuchungen von Kotproben
durchgeführt.
Di'e' Einhaltung der geforderten Spermaparameter
wurde durch biologische
und bakteriologische Spermauntersuchungen aller Eber kontrolliert.
Insgesamt wurden im Rahmen des Ebergesundheitsdienstes in den drei Stationen 473 Untersu-
chungen durchgeführt.
In den Quarantänestationen Prösitz und Wiesa des Sächsischen