Seite 82 - S

Basic HTML-Version

16
ungenügende Behand Iungserfolge,
vermehrter Nachweis von pathogenen Erregern aus Cervixtupfer- und Lochialsekret
proben von Kühen (Zunahme vor allem von Actinomyces pyogenes!),
teilweise erhebliche Vernachlässigung der Brunstbeobachtung und der Puerperal-
kontrolle als Voraussetzung für ungestörte Fertilität.
Einen - allerdings nur sehr groben - Anhaltspunkt
zur Herdenfruchtbarkeit
gibt die im Jahres-
bericht des Sächsischen Landeskontrollverbandes ausgewiesene Zwischenkalbezeit
(ZKZ) der
A+B-Kühe:
Anteil an Kühen in
%
ZKZ in Tagen
21
30
20
12
7
9
310
336
369
399
429
459
>
459
Somit erreichen nur ca. 50 % der milchleistungsgeprüften Kühe eine ZKZ bis 369 Tage, fast
10% weisen dagegen mit über 459 Tagen eine überdurchschnittlich hohe, problematische
ZKZ auf.
Eng verbunden mit der Fruchtbarkeit (und nicht zuletzt auch mit der Eutergesundheit) sind die
Stoffwechselkrankheiten.
Die regelmäßige Überwachung der Stoffwechselgesundheit
bei steigen-
den Milchleistungen ist dringend geboten, wurde aber in Sachsen - regional unterschiedlich - nur
in relativ bescheidenem Umfang in Anspruch genommen, insgesamt erfolgten ca. 100 Herden-
untersuchungen pro Jahr. Die untersuchten Blut- und Harnproben ergaben vor allem Nachweise
auf Mineralstoffwechselstörungen,
Leberstoffwechselstör-ungen,
Störungen im Säure-Basen-Haus-
halt (Azidosen, Alkalosen) und Imbalancen im Energie- und Proteinstoffwechsel.
Aus der Sicht des Rindergesundheitsdienstes wurden in der täglichen Fütterungspraxis trotz
weitgehend optimaler Möglichkeiten noch zu viele Fehler zugelassen, dies betraf insbesonde-
re Fütterungsfrequenz,
-sequenz, Anteil strukturwirksamer
Rohfaser, zu energiereiche Fütte-
rung der Trockensteher, Einsatz von Futtermitteln sehr schlechter Qualität (Schimmelpilzbefall),
Imbalancen im Energie- und Proteinangebot.
Rationsberechnungen stützten sich nicht immer
auf Analysenwerte und widerspiegelten daher nicht die Realität. Die Futtermitteluntersuchung
·wird ungenügend genutzt.
", Bull
engesu nd heitsd ienst
Der vom Rindergesundheitsdienst
der SächsTSK durchgeführte Bullengesundheitsdienst
erstreckte
sich auf die regelmäßige zuchthygienische Überwachung der in den Besamungsstationen des Säch-
sischen Rinderzuchtverbandes gehaltenen Besamungsbullen, die zuchthygienische Untersuchung
der Jungbullen der Bullenaufzuchtstation des Verbandes (im Sinne einer Vorköruntersuchung) ei-
.
,
nerseits sowie die Überwachung der im Land aufgezogenen Jungbullen bzw. für den natürlichen
Deckakt gehaltenen Deckbullen andererseits.