Nachlese "Treffpunkt Rindergesundheit"

Die Sächsische Tierseuchenkasse veranstaltet jährlich einen "Treffpunkt der Rindergesundheit". Ein kurze Zusammenfassung der vergangenen Veranstaltungen können Sie im Folgenden lesen.


Treffpunkt Rindergesundheit am 18. Mai 2022

Nach fast 1,5jähriger Corona-bedingter Pause fand am 18. Mai 2022 wieder ein Erfahrungsaustausch zwischen Tierärzten und Landwirten statt. Thema war diesmal die Kälbergesundheit, die in vielen Betrieben immer wieder Probleme bereitet und dadurch Kosten verursacht und viele Arbeitsstunden bindet.

Als Einführung in diese Thematik stellte Herr Prof. Daugschies vom Parasitologischen Institut der Universität Leipzig die Durchfallerkrankungen beim Kalb vor, die durch einzellige Parasiten verursacht werden. Dieser Vortrag kann bei Interesse nachgelesen werden. Herr Dr. Behn stellte die häufigsten Diagnosen bei der Sektion von verendeten Kälbern in der LUA Sachsen vor und Frau Dr. Strohmaier vom Pharmawerk Weinböhla gab einen Einblick in die Wirkungsweise von Huminsäuren. Diese biologischen Arzneimittel sind vor dem Hintergrund der Antibiotikaminimierung recht interessant und können eine Alternative bei der Behandlung von Durchfallerkrankungen sein. Von vielen mit Spannung erwartet war der Vortrag von Aneka Meinel zur kuhgebundenen Kälberaufzucht. Sie ist Herdenmanagerin im Hofgut Eichigt, das als Biobetrieb alle Kälber an Ammenkühen aufzieht. Sie stellte das betriebliche Konzept dazu vor und sprach auch über anfängliche Schwierigkeiten und Irrtümer. Es war beeindruckend zu erfahren, wie es möglich ist und mit welchen Herausforderungen es verbunden ist, 150 Ammenkühe mit 500 Kälbern zu betreuen. Zum Abschluss stellte Herr Pützschel noch einige Fallberichte aus der Arbeit des Rindergesundheitsdienstes vor. Beim anschließenden Imbiss wurde angeregt weiter diskutiert und vor allem Frau Meinel hatte etliche Fragen zu beantworten.

 

Zwei Vorträge finden sie hier zum Nachlesen:

 Prof. Dr. Daugschies, Leipzig: „Protozoen im Kälberstall – Durchfälle durch einzellige Parasiten“

 Dr. Margit Strohmaier, Wien/Weinböhla: „Alternative Therapieansätze bei Kälberdurchfall“ 


Treffpunkt Rindergesundheit am 29. Januar 2020

Unser jährlicher Erfahrungsaustausch zwischen Landwirten und Tierärzten fand in diesem Jahr zum Thema Reinigung, Desinfektion und Schadnagerbekämpfung statt.

Wir hatten dieses Thema bewusst vor dem Hintergrund gewählt, dass in Sachsen aber auch in ganz Deutschland wieder vermehrt Ausbrüche von Rindersalmonellose festgestellt wurden. Oft handelt es sich dabei um Salmonellentypen, die nicht typisch für Rinderhaltungen sind. Für solche gibt es keinen handelsüblichen Impfstoff, weshalb in der Bekämpfung die Erregerverdünnung mittels Reinigung und Desinfektion an allererster Stelle steht. Aber auch einige Fälle mit Salmonella typhimurium traten wieder auf, wobei hier Schadnager als Erregerreservoire eine Rolle spielen können. Deshalb war uns wichtig auch hier einige Eckpunkte bei der Bekämpfung zu beleuchten. Grundsätzlich sollte dieses Thema für jeden Rinderhalter unabhängig von der Produktionsrichtung oder von Problemen mit Salmonellose wichtig sein. 81 Teilnehmer folgten unserer Einladung.

Besonders interessant war der Einführungsvortrag von Herrn Prof. Rösler vom Institut für Tier- und Umwelthygiene der Freien Universität Berlin. Neben Altbekanntem zur Reinigung und Desinfektion wurden auch viele neue Details beleuchtet. Besonders spannend waren auch seine Ausführungen zur Prüfung von Desinfektionsmitteln durch die DVG, da er Vorsitzender des Prüfungsausschusses ist.

Den Vortag zur Schadnagerbekämpfung hielt Frau Cornelia Müller von der Fa. DESINTEC. Sie ist Spezialberaterin für Schädlingsbekämpfung und Tierhygiene. Ihr reich bebilderter Vortrag führte von den Grundlagen der Schadnagerbiologie bis zur praktischen Bekämpfung. Sie erklärte die Unterschiede der eingesetzten Präparate und wies auch auf Anwendungsbeschränkungen hin.

Regelmäßig kommt bei dieser Veranstaltung ein Landwirt zu Wort und spricht über seine Erfahrungen in der Praxis. Diesen Part übernahm Herr Lars Bittermann von der Agrargenossenschaft Reichenbach im Vogtland mit seinem Vortrag „Ein solides Gesundheitsmanagement und spezielle Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen einschließlich Güllefeststoffhygienisierung als Schlüssel zum Erfolg in der Agrargenossenschaft Reichenbach“.

Den Abschluss bildeten ein Überblick zu Aktuellem aus der Arbeit des Rindergesundheitsdienstes und der im Anschluss stattfindende individuelle Erfahrungsaustausch mit allen Teilnehmern bei einem gemeinsamen Imbiss.

 

Die beiden ersten Vorträge finden sie hier zum Nachlesen:

Cornelia Müller, Spezialberatung Tier- und Stallhygiene, PROFUMA Spezialfutterwerke GmbH & Co. KG
Schadnagerbekämpfung mit Strategie

Uwe Rösler, Freie Universität Berlin, Fachbereich Veterinärmedizin, Institut für Tier- und Umwelthygiene
 Den Feind erkennen und bekämpfen – Reinigung und Desinfektion im Rinderstall zwischen Anspruch und Wirklichkeit


Treffpunkt Rindergesundheit vom 23. Januar 2019

Am 23. Januar 2019 trafen sich Landwirte und Tierärzte nun schon zum achten Mal im Rittergut Limbach zum Erfahrungsaustausch. Die Veranstaltung fand zum ersten Mal  in der neu sanierten Kulturscheune statt, die noch mehr Zuhörern Platz bietet.

Schwerpunkt war in diesem Jahr das Thema Klauenerkrankungen mit besonderer Berücksichtigung der Dermatitis digitalis (Mortellarosche Krankheit). Den Einführungsvortrag hielt Herr Prof. Alexander Starke mit dem Thema „Klauengesundheit der Milchkühe - wie können wir sie verbessern?“. Hier wurden Zahlen zu Erkrankungsraten in Sächsischen Milchviehbetrieben genannt, die teilweise alarmierend hoch sind. Herr Hirsemann von der Sächsischen Klauenpflegergenossenschaft in Lohmen beteiligte sich dann rege an der nachfolgenden Diskussion und stellte noch eigene Auswertungen vor.

Interessant war auch der Vortrag von Dr. Kenndoff aus Hamburg, der sein Klauenpflaster vorstellte. Er hatte seine Produkte vor Ort dabei, so dass sich jeder die Wirkweise nach der Veranstaltung erklären lassen oder gar einen Termin mit Herrn Dr. Kenndoff vereinbaren konnte. Wissenschaftliche Vergleiche der verschiedenen Behandlungsschemata bei Mortellaro zeigte Frau Richter von der HTW in Pillnitz, die sie im Rahmen ihrer Bachelorarbeit erarbeitet hatte.

Frau Illgen stellte die Strategie ihres Betriebes (Agrargenossenschaft Langenchursdorf) bei der Behandlung von Klauenerkankungen aus praktischer Sicht vor. Dabei erzählte sie sehr kurzweilig vom erfolgreichen Einsatz des Klauenpflasters und gab wertvolle Anwendungshinweise.

Zum Schluss gab es von Herrn Pützschel noch einen kurzen Überblick über die aktuellen Themen aus dem Rindergesundheitsdienst. Danach war noch ausreichend Zeit, die Beiträge bei individuellen Gesprächen zu vertiefen. Es war eine rundum gelungene Veranstaltung, fast 140 Zuhörer folgten unserer Einladung.


Treffpunkt Rindergesundheit vom 30. Januar 2018

Sandy Schumann, Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen Sachsen
 Heute schon Rohmilch getankt

Hubert Kratz, Landgut Brodau GmbH
 Jahrelang Roboter

Daniela Eichmann, Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen Sachsen
 Pasteurisierte Milch ab Hof


Treffpunkt Rindergesundheit vom 11. Januar 2017

Bereits zum 6. Mal trafen sich Landwirte und Tierärzte am 11. Januar 2017 im Rittergut Limbach bei Wilsdruff um Neues zur Rindergesundheit zu erfahren und gemeinsam über tiergesundheitliche Probleme zu diskutieren. Mehr als 100 Teilnehmer folgten der Einladung.

Ein interessantes Programm, welches verschiedene Schwerpunkte umfasste, führte zu regen Diskussionen. Dies war insbesondere bei den Vorträgen des Amtstierarztes des Kreises Altenburger Land, Herrn DVM Thurau und seiner Kollegin, Frau TÄ Moeller der Fall. Bereits 2014 berichtete Herr Thurau über die Transport- und Schlachtwürdigkeit von Rindern, die den Schlachthof Altenburg erreichten. In seinem Vortrag zog er nach 3 Jahren Bilanz - nicht ohne darauf hinzuweisen, dass aufgrund der Schlachthofstrukturen in Deutschland ein erhebliches Defizit an Schlachtkapazitäten für leicht verletzte Rinder besteht. Es erging nochmals der Appell an Landwirte und Tierärzte, in Problemfällen vorher auf dem Schlachthof anzurufen und gemeinsam nach einer vertretbaren Lösung zu suchen.

Herr Dr. Pannwitz aus dem Veterinäramt in Greifswald erläuterte in seinem Vortrag die von ihm entwickelte Internetanwendung, die dem Landwirt bei der Auswertung von Rinderverlusten in seinem Betrieb helfen kann. Hierbei ist es möglich, die Verluste auf der Grundlage des HIT-Bestandsregisters auszuwerten und mit Betrieben aus ganz Deutschland zu vergleichen. In die Berechnungen fließen verschiedenste Größen wie z.B. Klimadaten und Bestandsgrößen ein. Über die Adresse www.tschindi.org sind die Daten auf eine schnelle und einfache Weise für den eigenen Tierbestand zu erhalten.

Wie auch schon in den letzten Jahren stellte wieder ein Landwirt seinen Betrieb vor. Herr Andreas Richter aus der Agrargenossenschaft Dobra konnte zeigen, dass bei gutem Tiergesundheitsmanagement in großen Beständen gute Kennziffern hinsichtlich Fruchtbarkeit, Langlebigkeit und Milchleistung erreicht werden können.

Das Thema bestandsspezifische Impfstoffe wurde von Herrn Prof. Selbitz, der als Berater für IDT Biologica GmbH arbeitet, in seinem Vortrag von verschiedenen Seiten beleuchtet. Er stellte die Vorteile der Handelsimpfstoffe heraus und erläuterte die Einsatzmöglichkeiten aber auch Grenzen von Bestandsvakzinen. Auf die besondere Bedeutung der Probenauswahl und des repräsentativen Erregernachweises bei der Herstellung bestandsspezifischer Vakzinen wurde ausdrücklich hingewiesen.  

Frau Dr. Schmidt vom Rindergesundheitsdienst gab abschließend einen Überblick über die für Rinderhalter im Jahr 2017 von der Sächsischen Tierseuchenkasse angebotenen Leistungen. So wurden einige Beihilfen erhöht und eine Beihilfe zur Blauzungenimpfung und ein Früherkennungsprogramm neu aufgelegt.

Gern wollen wir als Tierseuchenkasse die Reihe der Treffpunkte Rindergesundheit fortführen und hoffen auf interessante Themenvorschläge Ihrerseits.

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.