Hinweise zur Bekämpfung der Maedi und der Caprinen Arthritis und Encephalitis (CAE)

Die Maedi der Schafe und die Arthritis-Encephalitis der Ziegen (CAE) sind zwei selbständige Krankheiten.

Sie werden durch Lentiviren verursacht und sind deshalb nach den gleichen Grundsätzen zu bekämpfen.

Maedi (isländisch = Atemnot) ist eine Erkrankung der Schafe, bei der überwiegend die Lungen betroffen sind (interstitielle Pneumonie) und die vorrangig bei über 2 Jahre alten Milch- und Texelschafen auftritt. Die Krankheit ist in Deutschland meldepflichtig und latent in den Schafbeständen mehr oder weniger stark verbreitet.

Bei der CAE treten vorrangig Gelenks- und Gehirnentzündungen sowie Eutererkrankungen (indurierende Mastitis) auf. Die Krankheit ist  gegenwärtig weder anzeige- noch meldepflichtig.


Charakteristisch für beide Krankheiten ist, dass es sich um langsam fortschreitende, in der Regel tödlich verlaufende, mit zunehmender Abmagerung  einhergehende Erkrankungen meist älterer Schafe und Ziegenhandelt. Eine Heilung erkrankter Schafe und Ziegen ist gegenwärtig weder durch Medikamente noch durch Impfung möglich. Die Erregereinschleppung erfolgt durch Zukauf oder Kontakt mit latent infizierten Tieren. Nach der Infektion mit dem Virus kommt es zur Bildung von Antikörpern, die schon nach wenigen Wochen oder erst nach 1 bis 2 Jahren p. i. im Blut nachweisbar sind. Im Hinblick auf die Bekämpfung ist bedeutungsvoll, dass infizierte, serologisch positive Tiere lebenslang Virusträger bleiben und damit eine Infektionsquelle darstellen.


Auf Grund der Besonderheiten des Infektions- und Erkrankungsverlaufes ist eine Sanierung der Maedi und CAE lediglich durch Ausmerzung infizierter Tiere möglich. Eine erfolgreiche Bekämpfung ist nur durch spezielle Maedi- bzw. CAESanierungsprogramme möglich, wobei durch mehrmalige blutserologische Untersuchungen aller Schafe und Ziegen eines Bestandes ab 6. Lebensmonat im Abstand von 6 (mindestens 3 mal) bzw. 12 Monaten und die konsequente Merzung der ermittelten seropositiven Reagenten (einschließlich der Nachzucht von seropositiven Muttertieren) Maedi- bzw. CAE-unverdächtige Schaf- und Ziegenbestände zu schaffen sind. In Sachsen werden seit Mitte 1992 auf der Grundlage einer vom Sächsischen Staatsministerium für Soziales, Gesundheit und Familie verabschiedeten Richtlinie zur Maedi-Sanierung sowie einer im August 1995 veröffentlichten Richtlinie zur CAE-Sanierung erfolgreich freiwillige Maedi- bzw. CAEBekämpfungsprogramme durchgeführt.

Dr. med. vet. Katrin Mayer

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