wiesen werden. Aus diesem Grunde wird es erforderlich, den Schutz der unverdächtigen Bestände
vor PRRS-Infektionen zu verbessern. Das PRRS-Programm wird im Jahr 2001 diesbezüglich über-
arbeitet. Der Infektionsweg
in den anderen Betrieben wird im indirekten Kontakt mit Tiertrans-
portfahrzeugen bzw. Personenverkehr vermutet.
Auf die Durchsetzung der Normen der SchHaltHygV hinsichtlich der seuchenhygienischen Maß-
nahmen beim Personenverkehr und beim Tiertransport wird in diesem Zusammenhang ausdrück-
lich hingewiesen.
Die Zielstellung des PRRS-Programmes für PRRS-positive Bestände besteht in der Reduzierung in-
fektionsbedingter Leistungsdepressionen in Zucht- und Mastbeständen.
Der SGD unterstützt die Tierhalter bei der Erarbeitung von betriebsspezifischen Bekämpfungs-
maßnahmen im Managementbereich und bei der Immunisierung.
In einem Zuchtbetrieb mit 550 Sauen, der das Verfahren der "Multisite Production" mit 21 Tagen
Säugezeit und 4 Wochen Produktionsrhythmus als erster Betrieb in Sachsen umgesetzt hat, wurde
1999 ein PRRS-Sanierungsversuch durch Immunisierungsmaßnahmen begonnen. Durch die Imp-
fung wurde bisher eine Stabilisierung der Tiergesundheit und der Fruchtbarkeitsleistung erreicht.
PRRS-bedingte Aborte sind deutlich zurückgegangen.
Hinsichtlich eines Sanierungserfolges ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine Aussage zu
treffen. Die SächsTSK hat für die Immunisierungsmaßnahmen
finanzielle Unterstützung gewährt.
Richtlinie zum Programm zur Sicherung der Tiergesundheit in schweinehaltenden Betrieben
Nach der Richtlinie arbeiten i(l Sachsen erfolgreich 25 Betriebe. Den Wert der Umsetzung der
Richtlinie haben vorwiegend gut geführte Betriebe mit einem hohen Niveau des Tierseuchen-
schutzes und einem effektiven Tiergesundheitsmanagement erkannt. Die Resonanz in den Betrie-
ben, in denen die Richtlinie ein wirksames Instrument zur Verbesserung der Tiergesundheit und
Seuchenhygiene sein könnte, ist noch nicht ausreichend.
Die Teilnahme am Programm wird allen Schweinehaltern nochmals dringend empfohlen, da die
kontinuierliche Arbeit mit den Verfahrensanweisungen Tierseuchenschutz und Tiergesundheitsma-
nagement zu einer Verbesserung der Tiergesundheit und Leistungsfähigkeit der Schweinebestände
führt. Durch konsequente Umsetzung der Maßnahmen können Ferkel-, Läufer- oder Mastschwei-
neverluste gesenkt und dadurch der Deckungsbeitrag je Sau oder Mastschwein erhöht werden.
Durch den SGD werden die Betriebe bei der Erarbeitung der Verfahrensanweisungen nach der
Richtlinie unterstützt.
Besondere tiergesundheitliche Schwerpunkte der Arbeit des SGD
Fruchtbarkeitsstärungen
Im Vordergrund der Anforderung durch die Tierhalter standen in den Sauenherden wie in den Jah-
ren zuvor die Fruchtbarkeitsstörungen.
Als infektiöse Ursachen von Fruchtbarkeitsstörungen wurden ermittelt:
akute PRRS-Infektionen in verseuchten ungeimpften Beständen
- akute PRRS-Infektionen in bisher negativen Beständen
Leptospiroseinfektionen
Chlamydieninfektionen
akute Parvovirusinfektion
in einem ungeimpften Bestand (in einzelnen Beständen
gehört die Impfung gegen Parvovirose noch immer nicht zur Standardimpfung)
Bei den nichtinfektiösen Ursachen ergaben Untersuchungen von Genitalorganen und Gallensaft
fruchtbarkeitsgestörter Schlachtsauen in mehreren Betrieben sowie Futtermitteluntersuchungen
chronische Mykotoxinbelastungen durch die Fusarientoxine Zearalenon und DON. Auch Fehler
im Besamungszeitpunkt und in der Anwendung von Biotechnikregimen konnten ermittelt werden.
Von besonderer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die bestandsspezifische Anpassung des
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