Seite 32 - Jahresbericht_Vorlage

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Biotechnikregimes bei Verkürzung der Säugezeit.
Hypogalaktie bei Sauen
Der Milchmangel (Hypogalaktie) stellt in den letzten Jahren ein zunehmendes Problem in Sauen-
herden dar. Durch damit verbundene erhöhte Saugferkelverluste, unzureichende Absatzgewichte
und hohe Gewichtsdifferenzen bei den verkauften Mastferkelpartien entstehen für die betroffenen
Betriebe neben tiergesundheitlichen auch wirtschaftliche Probleme. Derzeitig
laufen verglei-
chende Stoffwechsel- und Hormonuntersuchungen sowie Untersuchungen zur Fütterung hochtra-
gender Sauen und im geburtsnahen Zeitraum, zur Geburtsinduktion, zum Puerperalverlauf und
zum Management im Abferkelstall in betroffenen Sauenzuchtanlagen mit großen Abferkeleinhei-
ten und Flüssigfütterung. Bisherige Untersuchungen zur Abklärung einer eventuell vorliegenden
Ketose bei Sauen haben keine Hinweise ergeben. Allerdings war bei Sauen mit Milchmangel
in
der Regel die Mobilisierung der Fettreserven gemessen am Gehalt freier Fettsäuren im Blut ent-
weder erstaunlich hoch oder extrem niedrig im Vergleich zu gesunden Sauen.
Noch drei Tage nach der Geburt erhöhte Kreatininkinase- und Aspartat-Amino-Transferase-Werte
verdeutlichten
in einer Sauenherde verlängerte bzw. verschleppte Geburten, die erfolgreich durch
veränderte Geburtsinduktion und zielgerichtete geburtshilfliche Maßnahmen behandelt werden
konnten. Insgesamt deutet sich jedoch an, dass das Syndrom der Hypogalaktie in den einzelnen
Herden durch unterschiedliche Ursachen hervorgerufen werden kann, unter Umständen handelt
es sich auch um Ursachenkomplexe, deren Einzelursachen in der Wichtung unterschiedliche Be-
deutung haben.
Ohrrandnekrosen bei Läufern
Ohrrandnekrosen traten häufig ca. 3 Wochen nach dem Absetzen bei der Erstbelegung von Flatdecks
in Verbindung mit Anämien, vermehrten Ohrhämatomen und Kümmern auf. Tetracyclinmedikatio-
nen auch in hohen Dosierungen zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Einstallung zeigten nicht
immer ausreichenden Erfolg, teilweise kam es nach dem Absetzen der Medikamente zum erneuten
klinischen Ausbruch. In drei Beständen konnte eine Infektion mit dem Erreger Eperythrozoon suis
nachgewiesen werden.
Klinische Erscheinungen traten oft nach Rekonstruktionsmaßnahmen
in verschiedenen Haltungsbe-
reichen von Ferkelerzeugerbetrieben auf. Eine damit verbundene Störung des immunologischen
Gleichgewichtes der Sauenherde, Stallklima-, Fütterungs- oder Managementprobleme
in der Über-
gangsphase scheinen ursächlich von Bedeutung zu sein. Wichtig erscheint in diesem Zusammen-
hang, dass zukünftig der Klimagestaltung in den Flatdecks mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden
muss. Während vor der Rekonstruktion häufig die Temperaturen bei der Einstallung der abgesetzten
Tiere aus technologischen Gründen (veraltete Heizgeräte, undichte Ställe) nicht erreicht werden
konnten, verkehrte sich die Situation danach oft in das Gegenteil. Optimale Stalltemperaturen wur-
den zwar erreicht, aber nicht immer entsprachen auch die Luftraten den hohen Ansprüchen der jun-
gen Tiere. Bei unzureichenden Luftraten steigen innerhalb kurzer Zeit die Luftfeuchtigkeit und die
COrKonzentration an. Das Wohlbefinden und die Widerstandsfähigkeit der Tiere werden beein-
trächtigt. Die Tiere werden unruhig, neigen zu vermehrten Rangkämpfen und fügen sich zusätzliche
Verletzungen zu. Die Übertragung verschiedener Krankheitserreger über Hautläsionen wird dadurch
erheblich begünstigt. Außerdem kommt es zur Keimanreicherung in der feuchten und warmen Stali-
luft. Der Effekt einer chemischen Zwischendesinfektion der Stall luft und der Tiere als Prophylaxe-
maßnahme in Problembetrieben ist auf Grund der nur wenige Minuten dauernden Wirkung sehr
fraglich. Ausreichende Luftraten sind der effektivere Weg zur Senkung des Infektionsdruckes in der
Stall luft.
CO r
und NHrKonzentration (Verlaufsmessung!l erweisen sich als aussagefähige Parameter zur ob-
jektiven Beurteilung der Luftqualität. Der Optimalbereich für gesunde und leistungsfähige Absatzfer-
kel liegt um die Hälfte niedriger als die in der Schweinehaltungsverordnung geforderte Obergrenze.
Lungen- und Leberveränderungen bei Schlachtschweinen
Untersuchungen dazu wurden auf Anforderung der Tierhalter durch den SGD vielfach arn
Schlachthof durchgeführt. Die Ergebnisse der Lungen- und Leberbonituren waren die Grundlage
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