Seite 49 - Jahresbericht_Vorlage

Das ist die SEO-Version von Jahresbericht_Vorlage. Klicken Sie hier, um volle Version zu sehen

« Vorherige Seite Inhalt Nächste Seite »
giftungen u. ä. infrage und sind auszuschließen.
In Sachsen gibt es bisher nur wenige Informationen zum achweis der Paratuberkulose in Rin-
derbeständen. Hinweise aus Blutprobenuntersuchungen, die aufgrund spezieller Anforderungen
erfolgten, müssen Anlass sein, diese Bestände näher zu betrachten. In jüngster Vergangenheit tra-
ten allerdings in 3 Milchviehbeständen klinisch für Paratuberkulose sprechende Symptome auf;
die Diagnostik konnte in allen Fällen den Verdacht bestätigen. Weiterführende Untersuchungen
sind einzuleiten, um das Ausmaß der Infektion zu erfassen.
Gegenwärtig gibt es in Deutschland keine flächendeckenden Untersuchungen zur Verbreitung der
Infektion, daher auch keine grundsätzlichen Aussagen zur Bekämpfung oder zum Schutz evtl.
freier Bestände. In einzelnen Bundesländern erfolgen epidemiologische Untersuchungen, und be-
stimmte Bekämpfungsstrategien sind in Erprobung.
Das Herangehen könnte prinzipiell folgende Schwerpunkte beinhalten:
- Untersuchungen zum Vorkommen und der Verbreitung in der Region
- Identifizierung nicht infizierter Herden, Maßnahmen zur Verhinderung der euein-
schleppung
- Erfassung der infizierten Tiere und Merzung der erregerausscheidenden Tiere in infizier-
ten Herden, dadurch Verhinderung der Ausbreitung der Infektion und Reduzierung des
Infektionsdruckes
- Vermeidung der Infektionsübertragung
im Tierhandel
- Vermeiden der Infektion der Kälber durch Hygienemaßnahmen und ortsgetrennte
Aufstallung
- konsequente Durchsetzung des betriebsspezifischen Hygieneprogramms
Aus der Sicht des RGD wird empfohlen, insbesondere bei klinischem Verdacht im Bestand gezielte
Untersuchungen zur Paratuberkulose an der LUA Sachsen einzuleiten. Sollte der Verdacht be-
stätigt werden, kann für den betroffenen Bestand ein praktikables Verfahren zur Minderung der
wirtschaftlichen Schäden diskutiert werden. Impfstoffe stehen gegenwärtig nicht zur Verfügung.
Insbesondere den Betrieben der obersten Zuchtebene wird empfohlen, möglichst einen paratu-
berkulosefreien Bestand aufzubauen. Die Untersuchung von Deck- und Besamungsbullen soll si-
chern, infizierte Tiere frühzeitig zu erkennen und zu merzen.
In Abhängigkeit von der weiteren Entwicklung wird die SächsTSK in Abstimmung mit den Vete-
rinärbehörden über gezielte Maßnahmen zur Paratuberkulosebekämpfung beraten.
4.4 Zum Auftreten von Kokkeninfektionen bei Saugferkeln und Absetzern
In den letzten Jahren war durch den SGD in den Schweinebeständen eine Zunahme von Tierge-
sundheitsproblemen durch Kokkeninfektionen (Staphylokokken und Streptokokken), die zum Teil
mit hohen Verlusten einhergingen, festzustellen.
Die Staphylokokkeninfektion des Schweines ist eine ansteckende Hauterkrankung, die vorwie-
gend Saugferkel und Jungschweine befällt - eine besondere Empfindlichkeit besteht für Ferkel im
Alter von wenigen Tagen bis zum Alter von vier bis sechs Wochen - und sich in einer exsudativen
Epidermitis (Ferkel ruß) äußert. Bei der bakteriologischen Untersuchung wird vor allem Staphylo-
coccus hyicus als Erreger gefunden. Zumeist zeigen sich die ersten Hautveränderungen
im Kopf-
bereich, wobei danach eine Ausbreitung über den ganzen Körper erfolgen kann.
Bei der perakuten Form der Erkrankung wird schon nach kurzer Zeit die gesamte Körperoberfläche
des Tieres von einem aus Talg und Serum zusammengesetzten Exsudat überzogen. Die anfangs lin-
sengroßen Herde vergrößern sich schnell, und es entstehen gelbliche Bläschen, die platzen. Da-
nach bilden sich gelb- bis schwarzbraune Krusten, die sich bereits nach 1 - 2 Tagen über das
49