Zur weiteren Eingrenzung der Ursachen sind die Ovarbefunde den verschiedenen Uterusge-
wichtsgruppen zugeordnet worden (Abbildung 4).
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50~9 100- 200- 300- 400- 500- 600- 700- 800- 900- 1000- 1100- 1200-1300- 1500-1600- 1900-2200-
199 299 399 499 599 699 799 899 999 1099 1199 1299 1399 1599 1699 1999 2299
Uterusgewichtein9
I
ojuvenü Ozyk. rgrrg.
OazykfSch
n
zyst. Entartung
I
o zykl. unrgrrg.
Abb. 4: Zuordnung der Ovarbefunde bei Jung- und Altsauen nach Uterusgewichtsgruppen
Juvenile und azyklische Ovarzustände verteilten sich überwiegend auf die Gewichtsgruppen, die
unterhalb der normalen Uterusmasse liegen, was auf ein vollständiges Erliegen der hormonellen
Regulation zurückzuführen
ist. Östrogene und Progesteron haben in ihrem ausgewogenen Wech-
selspiel während der verschiedenen Zyklusphasen einen unmittelbaren Einfluss auf die Beschaf-
fenheit des Endometriums und damit auf die Uterusmasse. Östrogene werden vorwiegend in den
Follikeln gebildet und führen in den Tagen
vor,
während und nach der Brunst unter anderem auch
zur Flüssigkeitseinlagerung (Ödematisierung) der oberen Schichten des Endometriums. Nach der
Ovulation sinkt der Östrogenspiegel auf ein Basisniveau und an den Stellen der ovulierten Folli-
kel beginnen die Gelbkörper zu wachsen. Unter dem Einfluss des in den Gelbkörpern syntheti-
sierten Progesterons wird das Ödem zurückgebildet,
im Endometrium nehmen der Schlänge-
lungsgrad der Uterindrüsen und damit auch deren Größe zu. Die Uterindrüsen beginnen mit der
Bildung der Uterinmilch, die die wichtigste Nährstoffquelle der nach erfolgter Befruchtung in der
Gebärmutter ankommenden Embryonen darstellt. In diesem Zyklusstadium der BrunstruhefTräch-
tigkeit erreicht die Uterusschleimhaut
ihre maximale Dicke. Bei nicht erfolgter Befruchtung wer-
den die Gelbkörper zurückgebildet, der Progesteronspiegel sinkt auf ein Basisniveau, die Uterin-
drüsen werden kleiner und stellen ihre Sekretproduktion ein. Zu diesem Zeitpunkt wachsen be-
reits neue Follikel heran und bilden Östrogene. Die Ödematisierung der Uterusschleimhaut be-
ginnt erneut, eine weitere Rausche wird sichtbar. Dieses Wechselspiel der Geschlechtshormone
unterliegt einer inneren hormonellen,
von
entsprechenden Strukturen im Gehirn (Hypothalamus,
Hypophyse) ausgehenden Steuerung und einer äußeren Beeinflussung durch Klima, Licht,
Ernährung und Geschlechtspartner. Fehlen nun auf Grund einer hormonellen Regulationsstörung
die Funktionskörper an den Ovarien, wird auch das Endometrium in eine funktionelle Ruhephase
verfallen, was sich in einer Verringerung der Uterusmasse äußert.
In den Gewichtsgruppen mit überdurchschnittlich hohen Uterusmassen konnte bei fast allen Tie-
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