cher Sicht zu fordern. Abkalbeboxen erfordern ein gutes Management - diese Erkenntnis hat sich
in vielen Betrieben aufgrund schmerzlicher Erfahrungen durchgesetzt!
In der Phase des Puerperiums ist vor allem die ungestörte Rückbildung der Gebärmutter zu kon-
trollieren. Im Herdenmaßstab sollte auch das Anlaufen der Eierstocksaktivität nach dem Abkalben
überprüft werden, da hier enge Beziehungen zum Stoffwechsel bestehen. Die Fütterung muss die-
sen Prozess optimal unterstützen, Stoffwechselkontrollen (Blut und Harn) an ausgewählten Tier-
gruppen (Trockensteher, Frischabkalber, maximale Laktation) sollten begleitend genutzt werden.
Es sind in Problembeständen gehäuft Endometritiden mit Nachweis von Krankheitserregern fest-
zustellen, wobei der .Problernkeim" A. pyogenes in der achweisrate dominiert - wie übrigens
auch bei Feten und Abortmaterial. Beziehungen zur Hygiene, zur Art und Bewirtschaftung von Ab-
kalbe- und Krankenbereich sowie zu (fehlender?) Reinigung und Desinfektion sind offensichtlich.
Bei Fruchtbarkeitsstörungen sollte zumindest vorübergehend wieder ein System von Puerperal-
kontrollen (PK) etabliert werden, wobei sich die regelmäßige Untersuchung aller Tiere zwischen
ca. 12. und 18. Tag nach dem Abkalben bewährt hat. Klinisch auffällige Tiere sind jedoch unbe-
dingt früher zu behandeln. Die exakte Dokumentation der Befunde bildet die Voraussetzung für
das tierärztliche Vorgehen. Pauschalempfehlungen können nicht gegeben werden. Prophylakti-
sche Hormongaben oder Behandlungen aller Tiere haben sich nicht bewährt.
Eswird oftmals verkannt, dass sich Störungen aus dem Geburts- und Nachgeburtszeitraum mani-
festieren können, lange unerkannt bleiben und erst wieder im Besamungszeitraum offensichtlich
werden, meist als chronische Endemetritis.
Neben den Fruchtbarkeitsstörungen, die sich auf das Muttertier konzentrieren, muss noch auf die
Einschränkung der Reproduktionsbasis durch fehlende Nachzucht hingewiesen werden. Laut Da-
tenanalyse sind ca. 9 % der Geburten als Totgeburten registriert, die geschätzte Höhe der Kälber-
verluste insgesamt (TKBA-Statistik) liegt bei ca. 20 %. Hier ergibt sich zwingend Handlungsbedarf
zur Diagnostik und Bekämpfung. Erhebliche Fruchtbarkeitsstörungen bei den Kühen in Verbin-
dung mit hohen Verlusten während Trächtigkeit, Geburt und in der Aufzuchtphase stehen dem An-
spruch auf längere Nutzungsdauer, stabile Tiergesundheit und Wirtschaftlichkeit entgegen.
4.9 Einsatz von Huminstoffen in der Fischzucht
achdem sich für Huminsäuren umfangreiche Anwendungsgebiete
in der Medizin sowie in der
Veterinärmedizin bei infektiösen und nichtinfektiösen gastrointestinalen Erkrankungen und Stoff-
wechseldysregulationen ergaben, werden auch seit einigen Jahren Anwendungsmöglichkeiten bei
Fischen untersucht.
Huminsäurehaltige Tierarzneimittel finden u. a. auf Grund ihrer schleimhautabdeckenden, be-
dingt antibakteriellen und viruziden Wirkung, wegen ihrer entzündungshemmenden Wirkung und
ihres Einflusses auf die Resorption toxischer Komponenten im Verdauungstrakt Anwendung. Durch
Huminsäuren werden günstige Voraussetzungen für eine beschleunigte Abheilung von entzündli-
chen Veränderungen mykotischer und bakterieller atur geschaffen.
Außerdem rufen sie keine Nebenwirkungen hervor und hinterlassen keine Rückstände in Lebens-
mittel liefernden Tieren.
Die Einschränkung der Therapiemöglichkeiten
in der Nutzfischhaltung
in den letzten Jahren war
ein weiterer Anlass, nach Alternativen der Anwendung von Huminsäuren zu suchen.
Deshalb führte der FGD der SächsTSK gemeinsam mit der KREBA Fisch GmbH, Anlage Sproitz
und dem Referat Fischerei Königswartha der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft Praxis-
versuche zur Verfütterung von huminsäurehaitigen Futtermitteln und Badebehandlungsversuche
mit atriumhuminatlösung durch.
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