Jahresbericht 2016 - page 59

Bienen
1 1 . B I E N E N G E S U N D H E I T
zu Ursachen, Symptomen und Maßnahmen
bei Bienenvergiftungen, zur Prophylaxe und
Bekämpfung der Amerikanischen Faulbrut
als seuchenhafte Erkrankung, zur Durchfüh-
rung des Kunstschwarmverfahrens und zur
Bekämpfung der Varroose der Bienen. Das
große Interesse der Imker an diesen Veran-
staltungen zeigte sich nicht nur an der großen
Beteiligung sondern auch in angeregten
Diskussionen mit den Referenten.
Ein Thema aller Veranstaltungen ist immer
wieder die Amerikanische Faulbrut. Mit der
Zunahme der Imker in Sachsen ist auch der
Anstieg der Feststellungen dieser seuchen-
haften Erkrankung zu verzeichnen.
In Abbildung 2 ist die Anzahl der bei der
Sächsischen Tierseuchenkasse bearbeiteten
Entschädigungsanträge infolge Amerika-
nischer Faulbrut dargestellt.
Im Jahr 2015 wurden 6.500 EUR und 2016
wurden 19.500 EUR Entschädigungslei-
stungen von der Sächsischen Tierseuchen-
kasse an Imker ausgezahlt.
Die Bekämpfung der Varroose wurde durch
EU-Mittel sowie finanzielle Zuschüsse des
Freistaates Sachsen und der Sächsischen
Tierseuchenkasse in 2015 mit 103.789 EUR
und 2016 mit 112.294 EUR unterstützt.
Außerdem wurde ein Feldversuch mit dem
neu zugelassenen Ameisensäuremedikament
„MAQS“ durchgeführt, an dem 14 ausge-
wählte Imker teilnahmen. Verglichen wurde
die Anwendung 60 %iger Ameisensäure im
Verdunster und die Behandlung mit „MAQS“
(Streifen, die mit Ameisensäure getränkt sind)
bei jeweils 6 Völkern zum gleichen Zeitpunkt.
Die Auswertung der Erfahrungen der am
Versuch teilnehmenden Imker ergab, dass
der Arbeitsaufwand mit den MAQS-Streifen
überwiegend geringer eingeschätzt wurde.
Zwei teilnehmende Imker stellten keine sich
unterscheidende Beeinträchtigung der Bienen
zwischen den unterschiedlichen Behand-
lungsmethoden fest. Zwölf Imker beobachte-
ten eine weit größere Beeinträchtigung der
Bienen bei der Behandlung mit MAQS. Einige
Imker berichteten von Vergiftungserschei-
nungen und Bienenverlusten sowie Verlusten
der Königinnen. In zwei Fällen wurde der
Versuch daraufhin abgebrochen.
Folgende Nachteile der Behandlung mit
MAQS wurden von der überwiegenden
Anzahl der Versuchsteilnehmer außerdem
beschrieben:
» das Tragen säurefester Handschuhe ist
unbedingte Voraussetzung, da der säurege-
tränkte Streifen zwingend beim Einbringen
in die Beute berührt werden muss
» die Gefahr der Verätzung von Haut und
Atemwegen wird höher eingeschätzt, da
die Verdunstung schlagartig einsetzt und
die Dämpfe ätzender sind als bei flüssiger
Ameisensäure
Die meisten Versuchsteilnehmer würden
MAQS zukünftig nicht mehr einsetzen.
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