Jahresbericht 2016 - page 49

Geflügel
9 . A R B E I T S B E R I C H T D E S G E F L Ü G E L G E S U N D H E I T S D I E N S T E S ( G G D )
Um im Verdachtsfall eine Infektion mit Erre-
gern der Marekschen Krankheit abzuklären,
wurde speziell für Rassegeflügel das Marek-
programm erstellt. Im letzten Jahr wurden
9.4 Marekprogramm
Programm des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz und der Sächsischen Tierseuchenkasse
zur Erfassung von Tierverlusten durch die Mareksche Krankheit bei Rassehühnern vom 24.11.2011
32 Tiere aus 24 Haltungen im Rahmen des
Programms zur Untersuchung eingeschickt.
Insgesamt wurden bisher 126 Tiere aus 95
Haltungen untersucht. Aus den Angaben der
Erhebungsbögen lassen sich die eingesen-
deten Tiere nach der Bruttechnik und dem
Impfstatus einteilen (siehe Tab. 4). Daraus
geht hervor, dass Züchter mit eigenem Brut-
apparat seltener eine Impfung gegen Marek
durchführen, somit auch mehr Probleme mit
Erkrankungen haben (siehe Abb. 7). Unter
den eingesendeten Tieren befanden sich 36
geimpfte Tiere, bei denen zum Teil auch die
Mareksche Krankheit nachgewiesen wurde.
Es bleibt offen, ob es sich bei diesen Virus-
nachweisen und Ausbrüchen der Krankheit
um hochvirulente Marekviren handelte, die
den Impfschutz durchbrechen konnten. Aus
der Sicht des Geflügelgesundheitsdienstes
ist es jedoch wahrscheinlicher, die Fehler
bei der Impftechnik zu suchen. Neben den
typischen Krankheitsbildern bei Jungtieren
in der Aufzucht wurden auch bei mehreren
älteren Zuchttieren Veränderungen festge-
stellt, die auf eine Infektion mit dem Virus der
Marekschen Krankheit zurückzuführen sind.
Eine Einteilung der Untersuchungen nach der
Form der Erkrankung können Sie der Tabelle
5 entnehmen. Neben Marek wurde noch eine
Vielzahl weiterer Erkrankungen und Erreger
diagnostiziert, die den jeweiligen Einsendern
als Befund im Untersuchungsbericht der Lan-
desuntersuchungsanstalt mitgeteilt wurden.
Auf Anfrage wurden wieder Vorträge zur
Aufklärung über die Mareksche Krankheit bei
Versammlungen der Geflügelzüchter gehalten.
Betroffene Rassegeflügelhalter wurden
individuell beraten, um bestandsspezifische
Lösungen zur Reduzierung der Marekschen
Krankheit zu erreichen. Die sinnvollste und
effektivste Maßnahme gegen die Mareksche
Krankheit bleibt jedoch die Impfung. Durch
Absprachen von Geflügelzüchtern auf Kreis­
ebene über synchronisierte Schlupftermine
und gemeinschaftliche Impfungen und das
gezielte Ansprechen von einzelnen regionalen
Tierärzten, die bereit sind, für mehrere Zucht-
vereine Impftermine festzulegen, kann wieder
ein praktikabler, ökonomisch vertretbarer
Impfschutz gegen die Mareksche Krankheit
erreicht werden. Der GGD steht den Rassege-
flügelhaltern gerne beratend zur Seite.
14
50
19
22
15
6
0
10
20
30
40
50
60
geimfpte
ungeimpfte
unbekannt
Untersuchungen
Impfstatus
Nachweis Mareksche Krankheit
Marek positiv
Marek negativ
Abb. 7: Nachweis der Marekschen Krankheit in Abhängigkeit vom Impfstatus
Bruttechnik
Impfstatus
Summe
geimpft
ungeimpft
unbekannt
eigener Brutapparat
18
47
4
69
gemeinschaftliche Brüterei
15
10
0
25
Naturbrut
0
3
0
3
Zukauf
1
0
5
6
keine Angaben
2
5
16
23
Summe
36
65
25
126
Tab. 4: Einteilung der Untersuchungsergebnisse nach Bruttechnik und Impfstatus
Untersuchungsergebnisse
Impfstatus
Summe
geimpft
ungeimpft
unbekannt
Virusnachweis (PCR)
6
29
10
45
Virus + Tumor
7
16
5
25
Virus + Tumor + Nerven
0
2
3
5
Virus + Nerven
0
3
1
4
Tumor
1
0
0
1
negativ
22
15
6
42
Summe
36
65
25
126
Tab. 5: Einteilung der Untersuchungsergebnisse nach der Form der Marekschen Krankheit
49
1...,39,40,41,42,43,44,45,46,47,48 50,51,52,53,54,55,56,57,58,59,...60
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