Schwein
8 . A R B E I T S B E R I C H T D E S S C H W E I N E G E S U N D H E I T S D I E N S T E S ( S G D )
8.2 PRRS-Programm
Neufassung des Programms des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz und der Sächsischen
Tierseuchenkasse zum Schutz der Schweinebestände vor der Infektion mit dem Virus des Porcinen Reproduktiven und
Respiratorischen Syndroms (PRRS) vom 9. November 2015
Das Programm hat zum Ziel, PRRS-unverdächtige Bestände vor einer Infektion zu schützen und den Status „PRRS-unverdächtig“ durch regel-
mäßige Stichproben mit hoher statistischer Sicherheit und zielgerichteten risikoorientierten Untersuchungen ergänzend zu kontrollieren. In
infizierten Beständen besteht die Zielstellung darin, Fruchtbarkeitsstörungen, Verluste und Leistungsdepressionen durch das PRRS-Virus zu
reduzieren. Die Teilnahme am Programm ist freiwillig.
Im vergangenen Jahr betrug die Zahl der im
Rahmen des PRRS-Programms eingesandten
Blutproben 5305. Im Vergleich zum Vorjahr ist
sie leicht angestiegen, ebenso die Zahl der
PCR-Untersuchungen (Tabelle 3). In den PRRS-
unverdächtigen Betrieben wurde bereits
ein deutlich höherer Anteil an PCR-Untersu-
chungen realisiert, d. h. die Möglichkeit der
Untersuchung im Rahmen der Absicherung der
Erregerfreiheit wird häufiger und gemäß dem
neuen Programm wahrgenommen, während
die PRRS-positiven Betriebe in diesem Jahr
weniger an diagnostischer Unterstützung
brauchten als im vergangen Jahr.
Das Programm wurde 2015 im Punkt 5.1
bezüglich der regelmäßigen Diagnostik in
PRRS-unverdächtigen Beständen an fachlich
fundierte neue Festlegungen der internati-
onalen PRRS-Arbeitsgruppe der SGD ange-
passt. In Betrieben mit Zuchttierverkauf, die
eine Zertifizierung der PRRS-Unverdächtigkeit
durch den SGD benötigen, wird deshalb seit
2016 in Abhängigkeit von der Bestandsgröße
in 14-tägigem Abstand, aber dafür in kleine-
ren Stichproben untersucht. Damit auch in
den kleineren Stichproben die statistische Si-
cherheit gewährleistet ist, werden die Proben
nicht nur auf Antikörper (ELISA) untersucht
sondern mittels PCR auf Virusausscheidung
als früheste diagnostische Methode getestet.
Die Zahl positiver ELISA-Ergebnisse in un-
verdächtigen Betrieben lag wie schon in den
vergangen Jahren mit 0,1% sehr niedrig. Je-
der positive Befund konnte mittels weiterer
PCR-Untersuchungen innerhalb der betrof-
fenen Stichprobe sowie in einer erneuten
Untersuchung von 30 Kontakttieren innerhalb
kürzester Zeit als negativ abgeklärt werden.
Eine Übersicht der molekularbiologischen Un-
tersuchungen (PCR) auf PRRS-Virus ist in Ta-
belle 4 dargestellt. Im Vergleich zum Vorjahr
wurden deutlich mehr Blutproben, dagegen
erheblich weniger Feten mittels PCR unter-
sucht. Der Anteil der Feldvirusnachweise
ist als vernachlässigbar einzuschätzen, was
zeigt, dass in Sachsen nur sehr wenig Virus
kursiert. Wie in allen anderen Jahren wurde
NA-Virus am häufigsten nachgewiesen.
In Tabelle 5 ist der prozentuale Anteil an Sau-
en, in der Tabelle 6 der prozentuale Anteil an
Mastschweine, die bei der SächsTSK gemel-
det sind und in PRRS-unverdächtigen Herden
Tab. 3: Anzahl untersuchter Blutproben im PRRS-ELISA und mittels PCR an der LUA Sachsen in
PRRS-positiven und –unverdächtigen Betrieben
insgesamt
in positiven
Betrieben
in unverdächtigen
Betrieben
Anzahl ELISA
5 305
551
4 784
davon positiv in %
5,2
49,4
0,1
Anzahl RT-PCR
757
222
535
davon positiv in %
3,0
10,4
0
Tab. 4: Anzahl molekularbiologischer Untersuchungen (PCR) und Anteil positiver Befunde in Blut-
proben, Organmaterial und Feten
Untersuchungs-
material
Ergebnis
negativ
EU*-positiv
NA**-positiv
n
%
n
%
n
%
Blut
737
97,3
10
1,3
10
1,3
Organe und Feten
175
94,6
1
0,5
9
4,9
Summe
912
96,8
11
1,2
19
2,0
*EU = europäischer PRRS-Genotyp, **NA = Nordamerikanischer PRRS-Genotyp
Tab. 5: Anzahl der bei der SächsTSK gemeldeten Sauenbestände und Sauen sowie Zahl der PRRS-
unverdächtigen Sauenbestände und Sauen (Bestände ab 10 Sauen und Sauen ab 1. Belegung)
Bestandsgröße
(Anzahl Sauen
ab 1. Belegung)
Anzahl
Bestände
insgesamt
Sauen ins-
gesamt
davon PRRS-unverdächtig
Anzahl
Bestände
Sauen ins-
gesamt
Anteil
Sauen in %
10-100
28
1.065
9
446
42,0
101-500
30
8.157
18
5.280
65,5
501-1 000
12
7.842
9
6.075
77,0
1 001-4 500
22
41.044
17
32.669
80,0
Summe
92
58.108
53
44.470
77,0
Tab. 6: Anzahl der bei der SächsTSK gemeldeten Mastbestände und Mastschweine sowie Zahl
der PRRS-unverdächtigen Mastbestände und Mastschweine (Bestände ab 1000 Mastschweine)
Bestandsgröße
(Anzahl Mast-
schweine)
Anzahl
Bestände
insgesamt
Mast-
schweine
insgesamt
davon PRRS-unverdächtig
Anzahl
Bestände
Mast-
schweine
insgesamt
Anteil Mast-
schweine
in %
1000-5000
49
118.422
34
82.415
70,0
5001-10 000
14
94.595
10
65.361
69,0
10 001-20 000
5
79.323
2
30.206
38,0
Summe
69
292.340
46
177.982
61,0
39
