Jahresbericht 2016 - page 43

Schwein
8 . A R B E I T S B E R I C H T D E S S C H W E I N E G E S U N D H E I T S D I E N S T E S ( S G D )
positiven Befunde (OD > 40) mussten 15 %
der Betriebe in Kategorie II (Vorjahr 8 %) je-
doch kein Betrieb in Kategorie III (Vorjahr
4 %) eingestuft werden. Bei einer Berücksich-
tigung der positiven und fraglichen Befunde
ab einem OD > 15 %, wie vom Testhersteller
angegeben, müssten 25 % der Betriebe in
Kategorie II (Vorjahr 17 %) und 50 % der
Betriebe in Kategorie III (Vorjahr 71 %) ein-
gestuft werden. Damit wird auch in dieser
Auswertung der Rückgang an fraglichen Be-
funden im Vergleich zum Vorjahr deutlich.
Werden Blutproben regelmäßig entnommen
und auf die empfohlenen Altersgruppen und
verschiedene Abteile verteilt (siehe Abb.9),
so kann anhand der ELISA-Ergebnisse die
Salmonellenprävalenz des Bestandes abge-
schätzt werden. Die gemessen Antikörper
zeigen zwar an, dass die betroffenen Tiere
mit Salmonellen infiziert waren und daraufhin
Antikörper gebildet haben. Da diese aber bis
zu 4 Monate nach der Infektion noch nach-
weisbar sind und mit jedem neuen Salmo-
nellen-Kontakt weiter ansteigen, kann keine
genaue Aussage darüber getroffen werden,
ob die Tiere aktuell mit Salmonellen infiziert
sind. Die früher oft verwendeten Kotproben
bzw. Kottupfer liefern ebenfalls keine sichere
Aussage, da Salmonellen nur intermittierend
und am ehesten bei Stress ausgeschieden
werden. Die Untersuchung von Sektionstieren
kann ebenfalls nur auf Einzeltierebene Er-
gebnisse bringen, die nicht zwingend für den
Gesamtbestand gelten müssen. Handelt es
sich bei den betroffenen Tieren allerdings um
Läufer, so kann dies auf eine erhöhte Salmo-
nellenprävalenz im Bestand hindeuten.
Seit einigen Jahren ist die Entnahme und
Untersuchung von Sockentupfern ein fester
Bestandteil bei der Beratung von Betrieben
mit dem Verdacht auf einen Anstieg der Sal-
monellenprävalenz in der Tiergruppe. Mit die-
ser Methode werden die in der Umgebung der
Tiere vorhandenen Salmonellen nachgewie-
sen. Dabei werden alle Stallabteile, Verbinder
sowie Sozial- und Nebenräume mit jeweils
einem neuen Paar Sockentupfer abgeschrit-
ten und der anhaftende Stallstaub und Kot zur
Salmonellen-Anzüchtung ins Labor gebracht.
Aus den Ergebnissen stellt der SGD für den
Betrieb ein entsprechendes Bestandsprofil
zusammen, aus welchem sowohl die nach-
gewiesenen Salmonellen-Serovare als auch
deren Verteilung im Bestand ersichtlich ist.
Anhand dieses Bestandsprofils in Verbin-
dung mit den Ergebnissen der regelmäßigen
blutserologischen Proben kann eine genauere
Abschätzung der Salmonellen-Prävalenz des
Bestandes erfolgen, außerdem ist es möglich
Verbreitungswege der Salmonellen, einen
entstandenen Hospitalismus (Zirkulation der
Salmonellen im Bestand unabhängig von
einem Neueintrag) und Schwachstellen in der
Reinigung und Desinfektion zu erkennen.
So wurden im Berichtsjahr 42 Betriebe mit
Hilfe von Sockentupfern mindestens einmal
untersucht. In 25 dieser Betriebe fanden sich in
mindestens einer Probe Salmonellen (Tab. 9).
Von 378 im Berichtsjahr untersuchten
Sektionstieren konnte bei 22 Tieren ein
Salmonellen-Nachweis mittels Anzucht
Abb. 8: Kategorisierung der auswertbaren Betriebe in Abhängigkeit vom Anteil positiver Befunde (OD > 40) bzw. positiver und verdächtiger Befunde
(OD > 15)
Blutserologische Untersuchungen
in Schweinezucht- und Ferkel­
erzeugerbetrieben:
» bis 100 Sauen...... 50 Proben/Jahr ver­
teilt auf 4 Entnahmen
» über 100 Sauen... 60 Proben/Jahr ver-
teilt auf 4 Entnahmen
Die Blutproben sind zu je einen Drittel auf
Altsauen, Jungsauen und älteste Läufer
zu verteilen.
Blutserologische Untersuchungen in
spezialisierten Ferkelaufzucht- und
teilnehmenden Mastbetrieben:
» bis 100 Tiere........ 50 Proben/Jahr ver-
teilt auf 4 Entnahmen
» über 100 Tiere..... 60 Proben/Jahr ver-
teilt auf 4 Entnahmen
Die Blutproben sind gleichmäßig auf die
Altersstufen zu verteilen.
Abb.9: Empfohlener Stichprobenumfang und
Untersuchungsrhythmus zum Nachweis von
Salmonellen-Antikörpern.
0
10
20
30
40
50
60
70
H
R
K
C
M
B
G
L
N
I
F
A
D
P
S
T
O
J
Q
E
Anteil positiver Befunde in Prozent
Betriebe
Befunde OD > 40
Befunde OD > 15
43
1...,33,34,35,36,37,38,39,40,41,42 44,45,46,47,48,49,50,51,52,53,...60
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