Jahresbericht 2016 - page 40

Schwein
8 . A R B E I T S B E R I C H T D E S S C H W E I N E G E S U N D H E I T S D I E N S T E S ( S G D )
Im vergangenen Jahr wurden 418 Schwei-
ne mit Hilfe des Spezialfahrzeuges der
TBA oder von den Tierhaltern selbst zum
entsprechenden Standort der LUA zur Sektion
verbracht, das waren deutlich weniger als
in den Jahren zuvor. Nachteil der Nutzung
des Spezialfahrzeuges ist, dass Tierkörper
nicht immer am Tag der Verendung abgeholt
werden können und spätere Sektionen auf
Grund der zunehmenden Autolyse keine aus-
reichend verwertbaren Befunde erbringen.
Das Ergebnis des Sektionsbefundes sollte
helfen, Ursachen von Bestandserkrankungen
zu erkennen, um den geeigneten Impfstoff für
die Prophylaxe oder das am besten wirksame
Antibiotikum zur Behandlung erkrankter
Tiere einsetzen zu können. Nicht in jedem
Fall ist der Sektionsbefund zufriedenstellend
für Tierhalter und einsendenden Tierarzt.
Deshalb ist es wichtig, die richtigen Tiere für
die Sektion auszuwählen. Bei einem akuten
Krankheitsgeschehen sollten typisch er-
krankte, noch nicht behandelte und möglichst
mehrere Tiere tierschutzgerecht getötet
und zur Untersuchungseinrichtung gebracht
bzw. deren termingerechte Abholung sicher
gestellt werden. Des Weiteren ist für den
Erfolg der Untersuchung ein detaillierter
Vorbericht erforderlich, der dem Pathologen
erste Anhaltspunkte für eine zielgerichtete
Untersuchung gibt.
Seit 1. Oktober 2015 werden von der
SächsTSK nur noch die Untersuchungen bei
Sektionen bezahlt, die erforderlich sind, um
bestimmte Erreger nach der jeweils gültigen
OIE-Liste (Weltorganisation für Tiergesund-
heit) bzw. nach Anhang 1 und 2 der EU-VER-
8.3 Sektionsprogramm
Neufassung des Programms des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz und der Sächsischen
Tierseuchenkasse zur diagnostischen Abklärung von Tierverlusten bei Pferden, Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen
vom 9. November 2015
Ziel des Programms ist die Erhöhung der Untersuchungsquote bei Tierverlusten und Krankheitsgeschehen mit dem Ziel der Verbesserung der
Tierseuchenprophylaxe. Der Tierhalter hat die Möglichkeit, verendete oder getötete Tiere ab einem Körpergewicht von 30 kg durch ein Spe-
zialfahrzeug der TBA kostenfrei abholen zu lassen (telefonische Anmeldung unter 035249/7350). Außerdem ist es möglich, die Tiere selbst
mit einem geeigneten Fahrzeug an die LUA zu bringen. Von der TSK und dem Land werden die Kosten für Untersuchungen auf anzeigepflichti-
ge Tierseuchen und gelistete Erkrankungen übernommen. Alle weiteren Kosten werden dem Tierhalter durch die LUA in Rechnung gestellt.
ORDNUNG Nr. 652/2014 nachzuweisen oder
auszuschließen. Die Kosten für alle weiteren
erforderlichen Untersuchungen sind vom Tier-
halter zu tragen. Auch aus diesem Grund ist
es besonders wichtig, dem Pathologen einen
genauen Vorbericht zu geben, um die Zahl der
Untersuchungen zu beschränken.
In den Abbildungen 5 und 6 werden die häu-
figsten im Sektionsmaterial nachgewiesenen
Erreger bezogen auf die Altersgruppen Saug-
ferkel, Läufer und Mastschweine dargestellt.
Ein wesentlicher Pneumonieerreger in allen
Altersklassen (Abb. 5) ist Pasteurella (P.)
stehen, ab einer bestimmten Betriebsgröße
dargestellt. Alle anderen Bestände sind
entweder PRRS-positiv oder nicht unter-
sucht. Die Tendenz der letzten Jahre, dass
mit der Größe der Bestände auch der Anteil
an PRRS-Unverdächtigkeit und damit an
Qualität der Biosicherheit zunimmt, wird mit
beiden Tabellen eindrucksvoll bestätigt. Je
kleiner die Bestände sind, desto weniger wird
untersucht, desto weniger dieser Bestände
nehmen am PRRS-Programm oder Salmo­
nellenmonitoring teil.
Sachsen ist das einzige Bundesland, in dem
der Anteil an PRRS-unverdächtigen Bestän-
den derart hoch ist.
0
5
10
15
20
25
30
35
H. parasuis
Influenza A
B. bronchiseptica
Kl. pneumoniae
M. hyorhinis
P. multocida
M. hyopneumoniae
PCV2
H. parasuis
B. bronchiseptica
Kl. pneumoniae
PRRS
Influenza A
P. multocida
M. hyorhinis
A. pp.
Influenza A
PRRS
M. hyopneumoniae
B. bronchiseptica
H. parasuis
M. hyorhinis
A. pp.
P. multocida
PCV2
Saugferkel
Aufzuchtferkel
Mastschweine
Anteil der Erregernachweise in Prozent
Abb. 5: Erregernachweise bei an Pneumonien erkrankten Saugferkeln, Aufzuchtferkeln und Mast-
schweinen in Prozent
40
1...,30,31,32,33,34,35,36,37,38,39 41,42,43,44,45,46,47,48,49,50,...60
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