Jahresbericht 2016 - page 42

Schwein
8 . A R B E I T S B E R I C H T D E S S C H W E I N E G E S U N D H E I T S D I E N S T E S ( S G D )
Im Jahr 2016 wurden 4025 Blutproben an der
LUA Sachsen auf Salmonellenantikörper im
Blut untersucht (Tab. 8). Von diesen Proben
waren 479 Proben positiv (ab einem OD-Wert
von 40 %). Das entspricht einem Anteil von
12 %. 1087 Proben lagen im fraglichen Be-
reich (OD zwischen 15 und 40), dies entspricht
einem Anteil von 27 %. Der Anteil positiver
Befunde stieg somit geringgradig an, der An-
teil fraglicher Befunde ist im Gegensatz zum
Vorjahr deutlich rückläufig.
8.4 Programm zum Salmonellenmonitoring
Neufassung des Programms des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz und der Sächsischen
Tierseuchenkasse zum Salmonellenmonitoring in Schweinezucht-, Ferkelproduktions- und spezialisierten Ferkelaufzucht-
betrieben sowie zur Reduzierung der Salmonellenbelastung in Schweine haltenden Betrieben vom 17. November 2009
Ziel des Programmes ist es, Schweinezucht-, Ferkelproduktions- und spezialisierten Ferkelaufzuchtbetrieben die Möglichkeit einer regelmä-
ßigen Salmonellenüberwachung zu geben und damit einen Überblick über die Salmonellenbelastung in den Schweinebeständen zu erhalten.
Dadurch ist es möglich Salmonellenprävalenzen abzuschätzen, einen Salmonelleneintrag frühzeitig zu erkennen und durch gezielte Bekämp-
fungskonzepte eine Weiterverbreitung in die nachfolgende Haltungsstufe zu vermeiden. Schweinemastbetriebe, die laut QS-Monitoring in
die Kategorie II oder III eingestuft sind, können zur Abklärung von Salmonelleneintragsquellen und zur Verbesserung des Salmonellenstatus
dieses Programm ebenfalls nutzen.
Berücksichtigt man ausschließlich die Ergeb-
nisse aus den Betrieben (3529 Blutproben),
in denen die Befunde den Altersgruppen
und Haltungsstufen zugeordnet werden
können, dann ergibt sich das in Abbildung 7
dargestellte Bild: in allen Altersgruppen und
Haltungsstufen fanden sich im Vergleich zum
Vorjahr weniger positive Proben. Der Anteil
fraglicher Proben war im Gegensatz zu 2015
ebenfalls rückläufig, eine Ausnahme stellten
hier lediglich die Altsauen (AS) dar. Hier stieg
der Anteil fraglicher Proben von 48,5 % auf
51,4 %. Die Auswertung der Mastschweine
(MS) erfolgte zusätzlich. Es ergaben sich
13,1 % positive und 28,5 % fragliche Proben.
Ziel sollte es sein, die Ferkel und Läufer vor
einer frühen Infektion mit Salmonellen zu
schützen, um dann möglichst gering belastete
Tiere in die Mast einstallen zu können. Die
Ergebnisse zeigen, dass die untersuchten
sächsischen Betriebe hier auf einem guten
Weg sind.
Zuchtbetriebe, die im Berichtsjahr ausrei-
chend hohe Probenzahlen (mindestens 60
Proben pro Jahr) erzielten und damit den ent-
sprechenden Kategorien zugeordnet werden
konnten, sind in Abbildung 8 dargestellt. Es
fanden 1846 Proben aus 20 Betrieben Ein-
gang in die Auswertung. Nach Bewertung der
Abb. 7: Anteil serologisch positiver und verdächtiger Befunde in verschiedenen Altersgruppen
und Haltungsabschnitten
Tab. 8 : Vergleichende Darstellung der serolo-
gischen Untersuchungsergebnisse der Jahre
2014 bis 2016 mittels Salmonellen-Antikörper-
ELISA
und Mastschweinen oft in Verbindung mit
massiven Blutaustritten in den Darm oder
katarrhalischen bis nekrotisierenden Darm-
entzündungen (enterohämorrhagisches Syn-
drom), dessen Entstehungsursachen und die
Mitbeteiligung von Cl. perfringens noch nicht
endgültig geklärt sind. Cl. perfringens gehört
zur normalen Dickdarmflora, die massenhafte
Vermehrung im Dünndarm mit nachfolgenden
Erkrankungen und Todesfällen sollte aber
dazu führen, die Futterzusammensetzung zu
überprüfen.
Lawsonia (L.) intracellularis, der Erreger der
Porcinen Proliferativen Enteritis (PPE) und Por-
cinen Intestinalen Adenomatose (PIA), wurde
im Sektionsmaterial von Absetzferkeln und
Mastschweinen als dritthäufigster Erreger
nachgewiesen, immer im Zusammenhang mit
den typischen pathologischen Veränderungen.
Brachyspira hyodysenteriae und pilosicoli
spielten weder in der Phase der Aufzucht
noch in der Mast in Sachsen eine Rolle, von
den 60 bzw. 48 untersuchten Tieren war
keines positiv.
2014 2015 2016
Anzahl Betriebe
110 79 70
Anzahl Proben
4.112 3.932 4.025
Anzahl negative
Proben
2.813 2.188 2.459
% negative
Proben
68,4 55,6 61,1
Anzahl fragliche
Proben
728 1.287 1.087
% fragliche
Proben
17,7 32,7 27,0
Anzahl positive
Proben
572 452 479
% positive Proben
13,9 11,5 11,9
94,1
57,9
26,7
52,2
58,5
1,2
8,6
22,0
13,0
13,1
4,7
33,5
51,4
34,8
28,5
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Läufer
JS
AS
Eber
MS
Anteil der Befunde in Prozent
negativ
positiv (OD > 40)
fraglich (OD 15-40)
42
1...,32,33,34,35,36,37,38,39,40,41 43,44,45,46,47,48,49,50,51,52,...60
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