Jahresbericht 2014 - page 19

9 . A r b e i t s b e r i c h t d e s P f e r d e g e s u n d h e i t s d i e n s t e s
Pferd
bei den Pferdebesitzern große Vorbehalte
und Angst vor der Untersuchung vorherr-
schen. So wurden 2014 nur 308 Pferde aus 32
Beständen untersucht.
Es nützt jedoch nichts, die Augen zu ver-
schließen und abzuwarten, da ein potentiell
infiziertes Pferd im Laufe der Zeit weitere
Pferde anstecken kann und der Schaden
somit größer wird. Besonders Pensions-
stallbesitzer sollten sich ihrer Verantwor-
tung bewusst werden und die kostenfreie
Untersuchung bei Neueinstallungen als
Abb. 4: EIA-Fälle in Deutschland
EIA-Fälle seit 1998
1998:
1 Pferd in Sachsen
2006:
21 Pferde in Thüringen
3 Pferde in Sachsen
2010:
26 Pferde in Deutschland
(Hessen)
2012:
12 Pferde in Deutschland
(NRW)
2014/15:
6 Pferde in Sachsen
prophylaktische Maßnahme zur Verhinderung
der Ansteckung der ihnen anvertrauten Tiere
fordern.
Der PGD rät, einmal alle Pferde des Be-
standes gemäß dem Programm der TSK
untersuchen zu lassen und fortan alle Neu-
einstaller zu testen. Auch bei Kaufuntersu-
chungen und natürlich vor der Übertragung
von Blutbestandteilen sollten bzw. müssen
die Pferde untersucht werden. Nicht zuletzt
kann die EIA-Freiheit des Bestandes auch als
Werbemaßnahme genutzt werden.
In Veröffentlichungen wird weltweit über
die zunehmend schlechte Wirksamkeit von
Medikamenten gegenüber Endoparasiten
bei Pferden berichtet. Es sind Resistenzen
von Spulwürmern gegenüber Ivermectin,
Moxidectin und Pyrantel beschrieben. Auch
in Sachsen wurde von Pferdepraktikern
schon mehrmals der Verdacht auf derartige
Resistenzen geäußert. Es gibt nur vier für
das Pferd zugelassene Wirkstoffe gegen
Rundwürmer und in absehbarer Zeit werden
auch keine neuen Wirkstoffe erwartet. Diese
Wirkstoffe sind: Pyrantel, Benzimidazol, Iver-
mectin und Moxidectin.
Spulwürmer treten vorrangig bei Fohlen und
Jährlingen bis zum Alter von 18 Monaten auf
9.2 Projekt Endoparasiten bei Fohlen
Projekt des PGD in Zusammenarbeit mit dem Hoftierarzt zur Einschätzung der Resistenzlage von Spulwürmern
in sächsischen Pferdebeständen 2013/14
Ziele des Projektes waren:
» Übersicht über die Verbreitung von Endoparasiten bei Fohlen in Sachsen zu erhalten
» Übersicht über die Resistenzsituation von Endoparasiten bei Fohlen in Sachsen zu erhalten
» Ableitung von Behandlungs- und Prophylaxeempfehlungen für sächsische Pferdezuchtbetriebe
» Optimierung des Medikamenteneinsatzes
» Senkung der Umweltbelastung
Verfahrensweise
» 11 sächsische Zuchtbetriebe wurden ausgewählt (ges. 103 Fohlen, Boxenhaltung mit Weidegang)
» ab April monatliche Kotprobenentnahme bei den Fohlen bis zum Absetzen
» Bestimmung der Eizahl (Mc Master Methode) in LUA
» Entwurmung der Fohlen entsprechend betriebsüblichem System mit unterschiedlichen Wirkstoffen
Was bezahlt die TSK?
» Probenentnahme erfolgte durch den PGD
» Die Kosten des Projektes wurden von der TSK getragen.
und können durch Entwicklungsstörungen,
Koliken bis hin zu Darmverlegungen unnötige
Schmerzen, Leiden oder Schäden sowie mas-
sive wirtschaftliche Verluste verursachen.
Ältere Pferde sind immun gegen Spulwürmer.
Um die Resistenzsituation der Parasiten im
jeweiligen Zuchtbetrieb im Auge zu behalten,
wird von Parasitologen dringend empfohlen,
die Wirksamkeit der Medikamente ca. alle 3
Jahre anhand von Kotproben zu überprüfen.
Gleichzeitig sollte das medikamentöse Be-
handlungsregime dem Auftreten und Entwick-
lungszyklus der Würmer angepasst sowie der
Weidepflege als zweite wichtige Säule in der
Parasitenbekämpfung unbedingt vermehrt
Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Abb. 5: Spulwürmer auf Pferdekot
19
1...,9,10,11,12,13,14,15,16,17,18 20,21,22,23,24,25,26,27,28,29,...60
Powered by FlippingBook