10.5 Salmonellose-Programm
Gemeinsames Programm des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und der Sächsischen Tierseuchenkasse
zur Bekämpfung der Salmonellose bei Rindern vom 13. November 2013
Das Ziel des Programms besteht darin, die amtlichen Maßnahmen der Tierseuchenbekämpfung, die aufgrund der Rinder-Salmonellose-Ver-
ordnung vom 14.11.1991 verfügt werden, durch die Etablierung von immunprophylaktischen Maßnahmen zu ergänzen. Die Tierseuchenkasse
leistet Beihilfen für die Impfungen in Beständen mit festgestellter Salmonellose, aber auch für prophylaktische Impfungen.
Darüber hinaus werden diagnostische Maßnahmen mit einer Beihilfe unterstützt.
Rind
1 0 . A r b e i t s b e r i c h t d e s R i n d e r g e s u n d h e i t s d i e n s t e s
Anzahl der
geprüften Isolate
Anzahl der Isolate
mit Resistenzen
Anteil resistenter
Isolate
Ampicillin / Cloxacillin
2180
2
0%
Cefalexin / Kanamycin
2634
118
4%
Cefazolin
2634
177
7%
Cefoperazon
2647
72
3%
Cefquinom
2647
30
1%
Cloxacillin
2180
206
9%
Danofloxacin
467
6
1%
Enrofloxacin
606
29
5%
Erythromycin
2646
551
21%
Lincomycin / Neomycin
2647
293
11%
Marbofloxacin
633
26
4%
Nafpenzal
2180
67
3%
Neomycin
467
47
10%
Penicillin G
2180
132
6%
Tylosin
2181
1139
52%
Tab. 12: Resistenzlage der bei Mastitis eingesetzten Antibiotika (alphabetisch geordnet)
Zoonosen sind von Tier zu Mensch und von
Mensch zu Tier übertragbare Infektions-
krankheiten. Die Salmonellose ist nach wie
vor eine der wichtigsten Zoonosen, die wir
in Rinderbeständen antreffen. Die direkten
Tierverluste, aber auch indirekte Verluste
durch Minderleistung, die im Zuge der
Erkrankung bei Rindern auftreten, dürfen
nicht unterschätzt werden und sollten bei
Verdacht auf eine Salmonelleninfektion unbe-
dingt über entsprechende Probenentnahme
bzw. Sektionen verendeter Tiere abgeklärt
werden. Menschen, die mit infizierten Tieren
engen Kontakt haben (Tierpfleger, Tierärzte),
können sich leicht mit dem Erreger anstecken.
Personen wie z. B. Kleinkinder, Schwangere,
immunsupprimierte und ältere Personen sind
prädisponiert, dann auch an einer Salmonello-
se zu erkranken.
2003 wurde von der Sächsischen Tierseu-
chenkasse ein Programm zur Bekämpfung
der Salmonellose aufgelegt mit dem Ziel,
amtliche Bekämpfungsmaßnahmen durch
Immunisierung zu ergänzen und die Diagnos-
tik mit einer Beihilfe zu unterstützen. Zielte
0
2
4
6
8
10
12
0
2000
4000
6000
8000
10000
12000
14000
16000
18000
20000
2011
2012
2013
2014
Betriebe mit positiven
Salmonellenuntersuchungen
auf Salmonellen untersuchte
Proben
ursprünglich die Unterstützung der vorbeu-
genden Impfung nur auf die Kälber ab, wurde
2013 die Beihilfe für die prophylaktische Im-
munisierung auf alle Rinder eines Bestandes
ausgeweitet und insgesamt erhöht.
Die Anzahl der auf Salmonellen untersuchten
Proben ist 2014 wiederum drastisch auf
nunmehr 1981 Proben gesunken, was einen
Rückgang um 73% bedeutet. Wenn man von
einem gleichbleibenden Vorkommen der Erre-
Abb. 8: Untersuchte Proben auf Salmonellen an der LUA Sachsen 2011 bis 2014 (blau), Betriebe mit
positiven Salmonellenuntersuchungen 2011 bis 2014 (rot)
Die Erreger- und Resistenzlage ist jedoch in
jedem Betrieb spezifisch und deshalb sind re-
gelmäßige Untersuchungen von Milchproben
einschließlich Resistenzuntersuchungen der
relevanten Erreger unumgänglich. Aufgrund
der europäischen Gesetzgebung hinsicht-
lich unserer Beihilferegelungen wird eine
Änderung im kommenden Jahr nötig sein. Die
Beratungen des Rindergesundheitsdienstes
zur Eutergesundheit sind jedoch weiterhin
jederzeit möglich.
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