Jahresbericht 2014 - page 38

1 2 . a r B e i T S B e r i c H T D e S S c H W e i n e G e S u n D H e i T S D i e n S T e S
Schwein
einen Plan über im Seuchenfall im Betrieb
einzuleitenden Maßnahmen erstellen. um die
Tierhalter bei der einhaltung des letztgenann-
ten Punktes zu unterstützen, stellte der SGD
entsprechende unterlagen zusammen, die
jeder Betrieb individuell nutzen kann. Diese
unterlagen umfassen einen Tierseuchen-
alarmplan, eine Liste wichtiger anschriften
und rufnummern, eine Materialienliste und
eine Liste möglicher tierseuchenrelevanter
Gesundheitsstörungen sowie einzuleitende
Maßnahmen. Die Vorlage ist auf der internet-
seite des SächsTSk (
) für
alle Tierhalter zugänglich.
in Betrieben der
Sauenhaltung
(abb. 2)
standen im Berichtsjahr Beratungen zur
Senkungen und kontrolle der Salmonellen-
prävalenz im Vordergrund. Betriebe, die am
Zertifizierungsprogramm teilnehmen, wurden
1-2 Mal im Jahr mittels Sockentupfer unter-
sucht, die ergebnisse mit den eLiSa-
antikörper-untersuchungen verglichen
und vor Ort ausgewertet. Beratungen zur
Minderung von Ferkelverlusten standen mit
16% an 3. Stelle der Schwerpunkte in Sauen
haltenden Betrieben.
Die Zahl der Beratungen zu Durchfallerkran-
kungen in der
Ferkelaufzucht
(abb. 3)
lag mit 21% höher als im Vorjahr. Hier ist
nach wie vor die colienterotoxämie der am
häufigsten auftretende erkrankungskomplex,
wobei sowohl Durchfallformen als auch
ödemformen auftraten.
Von den mit der pathologisch-anatomischen
Diagnose „ödemkrankheit“ zur analyse der
Virulenzeigenschaften (Toxinbestimmung)
eingesandten isolaten besaßen 87% das die
ödemkrankheit auslösende Shigatoxin 2e und
87% F18-Fimbrien, allerdings nicht zwingend
gemeinsam vorkommend. Der landläufig als
Verursacher der ödemkrankheit eingestufte
e. coli O139:k82 wies nur in 80% der Fälle
auch wirklich Shigatoxin 2e auf, wohingegen
die Serotypen O141:k82 und O147:k89 zu
100 % Shigatoxin 2e bildeten. es zeigt sich,
dass die Serotypen nur einen Hinweis auf
einen pathogen e. coli-Stamm geben können,
aber keine rückschlüsse auf das Vorhan-
densein bestimmter Toxine zulassen. eine
analyse der Virulenzeigenschaften sollte des-
halb möglichst durchgeführt werden, gerade
auch um zu entscheiden, ob der kommerziell
verfügbare impfstoff gegen das Shigatoxin 2e
von nutzen sein kann.
Die Beratungen zu atemwegserkrankungen
waren leicht rückläufig.
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Anteil in Prozent
Senkung und Kontrolle der
Salmonellenprävalenz
Haltungshygiene
Ferkelverluste
Pro- und Metaphylaxe
Fruchtbarkeitsprobleme
Biotechnik/Besamung
Gliedmaßenerkrankungen
Abb. 2: Beratungsschwerpunkte in Betrieben mit Sauenhaltung (Auswertung von 115 Beratungs-
schwerpunkten)
0
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10
15
20
25
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Anteil in Prozent
Haltungshygiene
Durchfallerkrankungen
(einschl. Colienterotoxämie)
Pro- und Metaphylaxe
Atemwegserkrankungen
Steptokokkeninfektionen
Staphylokokkeninfektionen
Abb. 3: Beratungsschwerpunkte in Betrieben mit Ferkelaufzucht (Auswertung von 67 Beratungs-
schwerpunkten)
Mastbestände
forderten im Berichtsjahr
den SGD deutlich seltener an, als noch 2013.
Beratungen zur Senkung der Salmonellen-
prävalenz, die immer mit einer analyse der
Haltungshygiene verbunden sind, standen
erneut im Vordergrund (abb. 5).
Mit Beginn des Jahres verschärfte sich die
Seuchensituation bezüglich der
Afrika-
nischen Schweinepest
(ASP)
. es kam im
Januar in Litauen und im Februar in Polen
zu ausbrüchen der aSP. im September gab
es den ersten nachweis in estland. Bis zum
Jahresende wurden mehr als 100 Fälle bei
Haus- und Wildschweinen registriert. Waren
Abb. 4: Blick ins Flatdeck eines PRRS-, und
Mycoplasma hyopneumoniae-unverdächtigen
Bestandes, der außerdem frei von Toxin bil-
denden Pasteurellen ist
bei den Hausschweinen bisher v.a. kleinsthal-
tungen betroffen, so gab es inzwischen auch
Seuchenausbrüche in Großbetrieben. Das
risiko der Verschleppung der aSP in andere
Länder der eu ist weiterhin hoch. in Sach-
sen werden alle über das abortprogramm
eingesendeten Feten und Blutproben sowie
alle über das Sektionsprogramm eingesen-
dete Schweine regulär auf das Virus der aSP
untersucht. Der SGD beriet sächsische Tier-
halter verstärkt zu erforderlichen Biosicher-
heitsmaßnahmen, um eine einschleppung der
Seuche wirksam zu verhindern.
in einem PrrS-unverdächtigen Sauenbestand
kam es Mitte des Jahres zum eintrag des
PrrS-Virus wahrscheinlich über ein externes
Transportfahrzeug. in den über das abortpro-
gramm regelmäßig vom Betrieb eingesandten
abortblutproben wurde die infektion der
Sauenherde nachgewiesen. Zu Beginn der
Durchseuchung waren Spätaborte sowie
viele tote und lebensschwache Ferkel klinisch
auffällig. Später trat besonders im Flatdeck
eine deutliche respiratorische Symptomatik
mit erhöhten Verlustraten von bis zu 25%
auf (abb. 6). Viele Tiere kümmerten nach
überstandener infektion, Sekundärinfekti-
onen traten verstärkt auf. Der Bestand wurde
geräumt.
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