Jahresbericht 2014 - page 39

1 2 . A r b e i t s b e r i c h t d e s S c h w e i n e g e s u n d h e i t s d i e n s t e s
Schwein
0
5
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20
25
30
Anteil in Prozent
Senkung der
Salmonellenprävalenz
Haltungshygiene
Pro- und Metaphylaxe
Atemwegserkrankungen
Durchfallerkrankungen
(einschl. Colienterotoxämie)
Gliedmaßenerkrankungen
Abb. 5: Beratungsschwerpunkte in Schweinemastbetrieben (Auswertung von 48 Beratungs-
schwerpunkten)
Im Laufe des Jahres gab es erste Nachweise
der
Porcinen Epidemischen Diarrhoe
(PED)
, früher unter dem Namen EVD bekannt,
in Europa und auch in Deutschland. Diese Er-
krankung hat seit 2013 in Nordamerika zu mas-
siven Verlusten v.a. bei Saugferkeln geführt.
Bisher geht man davon aus, dass etwa 14 Mio.
Ferkel allein in den USA durch die Infektion
verendet sind. Bei dem Erreger handelt es sich
um ein
-Coronavirus, welches bei niedrigen
Temperaturen lange infektiös bleibt und be-
sonders über erregerhaltigen Kot übertragen
wird. Die Übertragung durch ungenügend ge-
reinigte und desinfizierte Transportfahrzeuge
spielt offensichtlich eine entscheidende Rolle.
Kennzeichnend für die Infektion ist, dass alle
Tiere eines Bestandes innerhalb weniger Tage
erkranken. Die klinische Ausprägung der Sym-
ptome und deren Verlauf sind stark vom Alter
der Tiere abhängig. Je jünger die Tiere sind,
umso stärker erkranken sie. Es tritt massiver
wässriger Durchfall auf, die Tiere zeigen ein
deutlich gestörtes Allgemeinbefinden, Appe-
titlosigkeit, häufig kommt Erbrechen vor. Bei
Sauen fehlt eventuell der Durchfall, es lassen
sich aber ein gestörtes Allgemeinbefinden und
sehr oft Erbrechen feststellen. Innerhalb von
wenigen Tagen zeigt der gesamte Bestand
Symptome, welche nach etwa 2-3 Wochen
Abb. 6: Läufer mit akuter PRRS-Infektion:
seröser Nasenausfluss, Lidödeme, Fieber,
Apathie, Husten
wieder abklingen. Betroffene Ferkel, die jünger
als 10 Tage sind, verenden infolge Dehydra-
tation und Azidose. Ältere Tiere überleben in
der Regel und zeigen keine Spätfolgen wie
z.B. Kümmern. Große Besorgnis bereitet die
Tatsache, dass Bestände in Nordamerika, die
bereits eine Infektion durchgemacht hatten,
inzwischen erneut erkrankten. Es scheint sich
also keine belastbare Immunität auszubil-
den bzw. nur über einen kurzen Zeitraum zu
bestehen.
In Deutschland waren bisher vorrangig Mast-
bestände betroffen, Sauenbestände nur durch
Infektion aus einer unmittelbar angeschlos-
senen Mast. Die Verluste bei Ferkeln lagen
bisher zwischen 20 und 80%, im Mastbereich
kamen dagegen nur vereinzelte Todesfälle vor.
Bis Ende des Jahres hatte sich die Infektion
bereits in einigen Bundesländern verbreitet. Es
muss davon ausgegangen werden, dass das
Virus aus Nordamerika nach Europa einge-
schleppt wurde. Alle bisher isolierten Viren
zeigen eine sehr nahe Verwandtschaft. Eine
Kreuzimmunität mit dem in Europa weit ver-
breiteten TGE-Virus scheint nicht zu bestehen.
Spezialisierte Labore bieten inzwischen den
Erregernachweis mittels PCR aus Kotproben
und Darmgewebe an. Eine symptomatische
Behandlung kann versucht werden (z.B. Elek-
trolyte), denn eine Impfung gibt es nicht. Ziel
sollte es derzeit sein, durch umfassende und
durchdachte Biosicherheitsmaßnahmen eine
Einschleppung der Infektion in sächsische Be-
stände zu verhindern. Aktuell besteht weder
Anzeige- noch Meldepflicht.
Im Berichtsjahr wurde das
Projekt
zur Erar-
beitung eines Verfahrens zur Diagnostik von
Mycoplasma hyopneumoniae in unverdäch-
tigen bzw. sanierten Schweinebeständen in
Sachsen fortgeführt. Ziel ist es, eine Vorge-
hensweise zu etablieren, um serologisch posi-
tive Einzelreaktionen, die vermutlich nicht mit
einer Mycoplasma hyopneumoniae Infektion
der Herde im Zusammenhang stehen, zeitnah
Frau TÄ Daniela Haser
Telefon: 0351 80608-23
Fax:
0351 80608-12
Funk:
0171 4836045
E-Mail:
Sächsische
Tierseuchen-
kasse
Löwenstraße 7a,
01099 Dresden
Frau Dr. Helga Vergara
Fachtierärztin für Schweine
Telefon: 0351 80608-20
Fax:
0351 80608-12
Funk:
0171 4836111
E-Mail:
Sächsische
Tierseuchen-
kasse
Löwenstraße 7a,
01099 Dresden
Herr DVM Dieter Isaak
Fachtierarzt für Schweine
Telefon: 037381 6693-13
Fax:
037381 6693-19
Funk:
0171 4976255
E-Mail:
Sächsische
Tierseuchen-
kasse
Brückenstraße 2,
09322 Penig
und eindeutig abzuklären. Zu diesem Zweck
werden auch im Jahr 2015 weitere Untersu-
chungen folgen.
Für das Jahr 2015 ergeben sich personelle
Veränderungen. Ende Mai 2015 wird Herr DVM
Isaak seine Arbeit im SGD beenden. Die be-
treffenden Betriebe werden danach von Frau
Dr. Vergara bzw. Frau Haser weiter beraten.
Die Mitarbeiter des SGD sind über die nachfol-
gend aufgeführten Adressen und Telefonnum-
mern erreichbar:
39
1...,29,30,31,32,33,34,35,36,37,38 40,41,42,43,44,45,46,47,48,49,...60
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