Jahresbericht 2014 - page 45

Schwein
1 2 . a r B e i T S B e r i c H T D e S S c H W e i n e G e S u n D H e i T S D i e n S T e S
Blutserologische Untersuchungen
in Schweinezucht- und Ferkel-
erzeugerbetrieben:
» bis 100 Sauen...... 50 Proben/Jahr ver-
teilt auf 4 entnahmen
» über 100 Sauen... 60 Proben/Jahr ver-
teilt auf 4 entnahmen
Die Blutproben sind zu je einen Drittel
auf altsauen, Jungsauen und ältesten
Läufern zu verteilen.
Blutserologische Untersuchungen in
spezialisierten Ferkelaufzucht- und
teilnehmenden Mastbetrieben:
» bis 100 Tiere........ 50 Proben/Jahr ver-
teilt auf 4 entnahmen
» über 100 Tiere..... 60 Proben/Jahr ver-
teilt auf 4 entnahmen
Die Blutproben sind gleichmäßig auf die
altersstufen zu verteilen.
Abb. 12: Empfohlener Stichprobenumfang und
Untersuchungsrhythmus zum Nachweis von
Salmonellen-Antikörpern
6 Betriebe weniger als im Vorjahr. allerdings
wurden 200 Proben mehr als 2013 einge-
sandt, insgesamt 4112 Proben. Die ergebnisse
des Salmonellen-ak-eLiSa ergaben 13,9%
positive Proben (OD>40) und 17,7% frag-
liche Proben (OD>20-40). im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum wurden damit 3,3% mehr
positive und 1,3% mehr fragliche Proben
ermittelt. Betriebe mit hoher Salmonellen-
belastung haben im Jahr 2014 verstärkt
untersucht. außerdem kam es im Zuge von
epidemiologischen nachforschungen nach
einem Salmonelleneintrag in die Lebensmit-
telkette zu verstärkten untersuchungswün-
schen besorgter Tierhalter.
Wie schon im Vorjahr fehlten auf vielen
untersuchungsanträgen die angaben zu den
jeweils untersuchten altersgruppen. Dadurch
konnten nur 1301 Blutproben diesbezüglich
ausgewertet werden. Die ergebnisse finden
sich in abbildung 13. um kenntnis über den
Grad der Salmonellenbelastung eines Be-
standes zu erhalten, sind sowohl die Höhe der
OD-Werte als auch der anteil der reagenten
in der jeweils untersuchten altersgruppe von
Bedeutung. Die ergebnisse entsprechen den
erfahrungen der letzten Jahre und zeigen,
dass ältere Tiere häufiger positive reakti-
onen aufweisen als jüngere. Positive bzw.
fragliche ergebnisse der eLiSa-untersuchung
an Läufern eines Bestandes sprechen für eine
erhöhte Salmonellenprävalenz im Betrieb und
sollte abgeklärt werden.
Der anteil negativer Läufer ist mit 85,4%
etwas niedriger als im Vorjahr (90,9%). Die
ergebnisse der Jungsauen sind dagegen mit
68,5% negativer Proben etwas besser als
2013 (62,6%). Der anteil negativer altsauen
war mit 51,8% deutlich geringer als im Vor-
jahr (68,2%).
auffällig ist jedoch bei allen altersgruppen
(außer Jungsauen), dass der anteil fraglicher
Proben (Proben die laut Testhersteller als
positiv eingestuft werden sollten) gegenüber
2013 erheblich angestiegen ist. Die Gründe
hierfür sind vielfältig:
Der Testkit-Hersteller des überwiegend
verwendeten Salmonellen-ak-eLiSas für Blut
und Fleischsaft hatte anfang des Jahres dem
Testkit eine weitere Serogruppe zugefügt,
um die Sensitivität des Testes zu erhöhen.
Bisher ließen sich mit diesem Test ca. 90%
aller Salmonellen-Serovare nachweisen. Der
Test wurde an der Landesuntersuchungsan-
stalt (Lua) in der neuen Form ab Mai 2014
eingesetzt. Daraufhin waren häufiger positive
und fragliche eLiSa-ergebnisse nachweisbar.
Weiterhin war festzustellen, dass aus ande-
ren Bundesländern zugekaufte Jungsauen bei
anlieferung oft hohe ak-Titer aufwiesen. es
wurde wieder deutlich, welch große Bedeu-
tung der Salmonelleneintrag über zugekaufte
Tiere besitzt. auch Betriebe mit einer gerin-
gen Salmonellenprävalenz können so binnen
kurzer Zeit vor einer ernstzunehmenden
Salmonellenbelastung stehen. eine effektive
infektkettenunterbrechung durch konsequent
umgesetzte reinigungs- und Desinfektions-
maßnahmen sowie Schadnagerbekämpfung
und eine stabile Tiergesundheit stehen an
erster Stelle, um die Salmonellenprävalenz im
Bestand effektiv zu senken.
85,5
68,5
51,8
61,1
8,8
12,7
13,5
9,3
5,8
18,8
34,7
29,6
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
Läufer
JS
AS
Eber
Anteil der Befunde in Prozent
negativ positiv (OD > 40) fraglich (OD > 20-40)
Abb. 13: Anteil serologisch positiver und verdächtiger Befunde in verschiedenen Altersgruppen
und Haltungsabschnitten
insgesamt sprechen die vermehrten nach-
weise somit nicht ausschließlich für eine
Verschärfung der Salmonellensituation in
den Betrieben, sondern können bis zu einem
gewissen Grad auch testabhängig beeinflusst
worden sein.
Zuchtbetriebe, die im Berichtsjahr ausrei-
chend hohe Probenzahlen (mindestens 60
Proben pro Jahr) erzielten und damit den ent-
sprechenden kategorien zugeordnet werden
konnten, sind in abbildung 14 dargestellt. es
fanden 2467 Proben aus 29 Betrieben eingang
in die auswertung. im Vergleich zum Vorjahr
ist der anteil positiver und fraglicher Befunde
in den untersuchten Betrieben deutlich
angestiegen: nach Bewertung der positiven
Befunde (ab OD-Wert 40) mussten sieben
Betriebe in die kategorie ii und zwei Betriebe
sogar in kategorie iii eingestuft werden.
Demgegenüber hatte sich 2013 lediglich ein
Betrieb in kategorie ii befunden. Berücksich-
tigt man positive und verdächtige Befunde
ab einem OD-Wert von 20%, müssten 10
Betriebe in kategorie ii und 11 Betriebe in
kategorie iii eingeordnet werden. im Vorjahr
hatte es dagegen nur jeweils sechs Betriebe
betroffen.
als ergänzung zur serologischen untersu-
chung der Bestände hat sich seit Jahren die
Beprobung der verschiedenen Stallbereiche
eines Betriebes mittels Sockentupfern
bewährt. es werden pro Stalleinheit jeweils
ein neues Paar Sockentupfer über die Stiefel
gezogen und ein repräsentativer Bereich der
Stalleinheit damit abgeschritten. Diese Me-
thode wird im gesamten Betrieb angewandt,
also auch auf den Treibgängen, im Futterhaus,
in Büroräumen und im Sozialbereich. Die
Tupfer werden danach in einem Transportme-
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