Jahresbericht 2014 - page 41

Schwein
1 2 . A r b e i t s b e r i c h t d e s S c h w e i n e g e s u n d h e i t s d i e n s t e s
Abbildung 7 zusammengefasst. Bei dieser
Darstellung muss beachtet werden, dass
vom SGD empfohlen wird, möglichst mehrere
Feten eines Abortes einzusenden, um die
Nachweiswahrscheinlichkeit insbesondere
bei Viren zu erhöhen. Da bakterielle Erreger
oft in mehreren Feten eines Wurfes nachge-
wiesen werden können, handelt es sich bei
der obigen Abbildung um die Nachweisrate
bakterieller Erreger im Untersuchungsmate-
rial. Daraus können nur bedingt Rückschlüsse
auf die Häufigkeit als Abortursache gezogen
werden. Nichts desto trotz ist E. coli erneut
als bedeutendster bakterieller Erreger im
Zusammenhang mit Aborten einzustufen und
wurde wie im Jahr 2013 mit einem Anteil von
38 % an den Gesamtnachweisen bakterieller
Erreger isoliert. Streptokokken machten im
Jahr 2014 einen Anteil von 14% aus. Auf den
Nachweis von Candida sp. mit einem prozen-
tualen Anteil von 4% (3 Feten) sei an dieser
Stelle besonders hingewiesen.
0
5
10
15
20
25
30
35
40
E. coli
Streptococcus sp.
Acinetobacter sp.
Staphylococcus sp.
Enterobacter sp.
Pseudomonas sp.
Corynebacterium spp.
Enterococcus sp.
Klebsiella sp.
Trueperella pyogenes
Pasteurella multocida
Micrococcus sp.
Aerococcus sp.
Geotrichum sp.
Pantoea agglomerans
Candida sp.
Anteil in Prozent
Abb. 7: Darstellung der im Abortmaterial nachgewiesenen nichtviralen Erreger (Anteil in Prozent
an Gesamtnachweisen)
12.2 PRRS-Programm
Neufassung des Programms des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz und der Sächsischen
Tierseuchenkasse zum Schutz der Schweinebestände vor der Infektion mit dem Virus des Porcinen Reproduktiven und Re-
spiratorischen Syndroms (PRRS) vom 3. Dezember 2012
Das Programm hat zum Ziel, PRRS-unverdächtige Bestände vor einer Infektion zu schützen und den PRRS-Status „PRRS-unverdächtig“ durch
regelmäßige Stichproben mit hoher statistischer Sicherheit und zielgerichteten risikoorientierten Untersuchungen ergänzend zu kontrollie-
ren. In infizierten Beständen besteht die Zielstellung darin, Fruchtbarkeitsstörungen, Verluste und Leistungsdepressionen durch das PRRS-
Virus zu reduzieren. Die Teilnahme am Programm ist freiwillig.
Im Jahr 2014 wurden insgesamt 5970 Blutpro-
ben aus 122 Betrieben auf PRRS-Antikörper
untersucht, davon 4121 in PRRS-unverdäch-
tigen Beständen. In 0,2% der Blutproben in
unverdächtigen Beständen war das ELISA-
Ergebnis positiv (Tab. 3). Diese positiven Be-
funde konnten als unspezifische Reaktionen
abgeklärt werden. Neben der Untersuchung
weiterer Proben zum Erregernachweis aus
der fraglichen Einsendung gehört zur endgül-
tigen Abklärung des positiven Ergebnisses in
einem unverdächtigen Bestand die Untersu-
chung einer ausreichend großen Stichprobe
von Kontakttieren.
Für alle diese Untersuchungen wurden im
Rahmen des PRRS-Programms sowohl in
positiven als auch in unverdächtigen Bestän-
den die Laborkosten von der SächsTSK und
anteilig vom SMS übernommen.
Wie in den Jahren zuvor wurden neben se-
rologischen Untersuchungen auf Antikörper
auch molekularbiologische Abklärungen zum
Erregernachweis mittels PCR veranlasst. Die
insgesamt
in positiven
Betrieben
in unverdäch-
tigen Betrieben
Anzahl ELISA
5970
1849
4121
davon positiv in %
10,9
34,6
0,2
Anzahl RT-PCR
1684
852
832
davon positiv in %
4,2
8,3
0,0
Tab. 3: Anzahl untersuchter Blutproben im PRRS-ELISA und mittels PCR an der LUA Sachsen in
PRRS-positiven und -unverdächtigen Betrieben
Untersuchungszahlen sowie die Ergebnisse in
positiven und unverdächtigen Betrieben sind
in Tabelle 4 dargestellt. Die hohen Untersu-
chungszahlen mit jeweils negativem Ergebnis
in den PRRS-unverdächtigen Beständen
zeigen, dass die Überwachung des Status
„unverdächtig“ einer intensiven Beprobung
unterlag und von den Tierhaltern sehr ernst
genommen wurde. Somit kann der Status der
„Unverdächtigkeit“ im Sinne einer Erreger-
freiheit interpretiert werden.
Letztendlich führt nicht allein die Häufigkeit
der Blutuntersuchungen zu einer sicheren
Aussage über die PRRS-Unverdächtigkeit
eines Bestandes, da es immer eine diagnos-
tische Lücke zwischen möglicher Infektion
und beginnender, im serologischen Testsys-
tem nachweisbarer Antikörperbildung gibt.
Deshalb ist ein hohes Maß an Biosicherheit
entscheidend dafür, dass PRRS-Viren nicht
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1...,31,32,33,34,35,36,37,38,39,40 42,43,44,45,46,47,48,49,50,51,...60
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