Jahresbericht 2014 - page 35

1 1 . A r b e i t s b e r i c h t d e s S c h a f - u n d Z i e g e n g e s u n d h e i t s d i e n s t e s
Schaf/Ziege
11.3 CAE-Bekämpfungsprogramm
Richtlinie des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales, Gesundheit und Familie zur CAE-Sanierung
(Caprine Arthritis-Encephalitis) der Ziegenbestände im Freistaat Sachsen vom 13. Juli 1995
Die Caprine Arthritis-Encephalitis ist eine
langsam fortschreitende Erkrankung, die mit
Schwellungen im Bereich der Gliedmaßen-
gelenke einhergeht. In der Folge können
Euter- und Lungenentzündung auftreten.
Im fortgeschrittenen Stadium kommt es
zu Abmagerung und massivem Abfall der
Milchleistung. Gegen diese durch Viren ver-
ursachte Erkrankung sind keine Therapie- und
Impfmaßnahmen möglich.
Der Hauptübertragungsweg ist die Infektion
neugeborener Ziegenlämmer durch virushal-
tiges Kolostrum. Die Krankheit kann jedoch
auch bei engem Kontakt von Tier zu Tier über-
tragen werden. Die Tiere bleiben lebenslang
infiziert und stellen damit eine Gefahr für alle
Anzahl der CAE-
Blutproben
Anzahl unter-
suchter Bestände
Anzahl der Bestände
mit positivem Anti-
körpernachweis
Anzahl der Ziegen
mit positivem Anti-
körpernachweis
2377
69
3
4
Tab. 3: Ergebnisse der CAE-Untersuchung 2014
11.4 Paratuberkulose
Programm des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und der Sächsischen Tierseuchenkasse zur Kontrolle
der Paratuberkulose in Sachsen vom 25. Oktober 2005
Das Ziel des Programms besteht in der Erkennung des Verbreitungsgrades der Paratuberkulose in sächsischen Schaf- und Ziegenherden.
Dazu erfolgt eine Abklärung von Todesfällen unklarer Genese durch Sektion der Tierkörper einschließlich bakteriologischer, histologischer
und parasitologischer Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung der Paratuberkulose bei über 2 Jahre alten Schafen und Ziegen.
gesunden Ziegen dar. Der größte Risikofaktor
ist nach wie vor der Tierverkehr (Zukauf aus
nicht anerkannten CAE-freien Beständen,
Ausstellungen).
Tab. 4: Ergebnisse der Untersuchung auf My-
cobacterium avium spp. Paratuberculosis
Tierart
Schafe Ziegen
Anzahl unter-
suchter Tiere
27
13
Positive
Nachweise
0
1
Mycobacterium avium spp. Paratuberculosis
sind säurefeste Stäbchenbakterien, die man
anhand eines histologischen Schnittes und
anschließender Anfärbung (Ziehl-Neelsen-
Färbung) unter dem Mikroskop erkennen kann.
Zusätzlich wird aus dem Kot eine Direkt-PCR
gemacht. Die Infektion erfolgt vorwiegend
oral über kontaminierten Kot oder erregerhal-
tiges Kolostrum. Im Gegensatz zum Rind ist
Durchfall kein Leitsymptom der Paratuberku-
lose der kleinen Wiederkäuer.
In Sachsen wurden 2014 über obengenanntes
Programm 13 Ziegen und 27 Schafen unter-
sucht. Bei 2 Ziegen und 2 Schafen war die
Direkt-PCR aus dem Kot positiv, die Kultur und
die Untersuchung der Abschwemmung aber
negativ. Bei einer Ziege konnten bei der histo-
logischen Untersuchung die säurefesten Stäb-
chenbakterien nachgewiesen werden. Das
Ergebnis wurde noch durch eine positiv Kultur,
Abschwemmung und Kot-PCR bestätigt.
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