Jahresbericht 2014 - page 30

Rind
1 0 . A r b e i t s b e r i c h t d e s R i n d e r g e s u n d h e i t s d i e n s t e s
ger in sächsischen Rinderbeständen ausgeht,
ist das ein besorgniserregender Rückgang
entsprechender Untersuchungen. In 4 von 11
untersuchten Betrieben konnten insgesamt
4 positive Tiere detektiert werden, wobei 3
positive Befunde aus Sektionen von Kälbern
und ein positiver Befund aus einer Kotprobe
einer Kuh stammt. Im Vordergrund standen
somit wieder Erstdiagnosen aus Sektionen
von Kälbern.
Zweimal konnte die Salmonellen-Serovar
Dublin, einmal die Serovar Enterica ssp. Diari-
zonae und einmal S. typhimurium festgestellt
werden.
Schwierig gestaltet sich meistens die Ermitt-
Auch 2015 werden finanzielle Unterstützungen seitens der Sächsischen
Tierseuchenkasse gewährt (s. Leistungssatzung der Sächs. TSK):
1. Übernahme der Untersuchungsgebühren an der LUA Sachsen für die erste amtlich
angeordnete Gesamt- oder Teilbestandsuntersuchung gemäß § 3 Abs. 1 Rindersalmo-
nelloseverordnung; Kostenmitteilung durch die LUA Sachsen an die Sächsische Tier-
seuchenkasse.
2. Beihilfe nach amtlicher Feststellung der Rindersalmonellose in Höhe der Kosten für
eine bakte-riologische Kotuntersuchung (Abschlussuntersuchung) an der LUA Sachsen
gemäß Gebührenordnung für jedes Rind des gesperrten Bestandes entsprechend der
amtstierärztlichen Anweisung in Abhängigkeit der vorgelegten Rechnungen. Die Bei-
hilfe wird nur für einen Ausbruch pro Bestand und Jahr gewährt.
3. Beihilfe im Jahr der amtlichen Feststellung der Rindersalmonellose und in den 2 darauf
folgenden Kalenderjahren zu den Kosten für Impfmaßnahmen gemäß dem betrieblichen
Impfregime in Höhe von
2 EUR/gemeldetem Rind und Jahr
in Abhängigkeit der vor-
gelegten Rechnungen.
4. Beihilfe zur prophylaktischen Impfung aller Rinder gemäß dem betrieblichen Impf-
regime in Höhe von
1,00 EUR/Rind und Jahr
auf der Grundlage der an die TSK gemel-
deten Rinder und in Abhängigkeit der vorgelegten Rechnungen.
Abb. 9: Tauben sind nicht die Eintragsquelle,
aber häufig die Überträger von Salmonellen
im Bestand
lung des Erregereintrages in den Bestand. Es
kommen u.a. der Zukauf von kontaminierten
Futtermitteln, Schadnager und Tierverkehr in
Frage. Jeder Betrieb ist individuell betroffen,
es gibt keine typischen Infektionsmuster.
Tauben sind nach neueren Untersuchungen
als Quelle für Salmonellen-infektionen von
untergeordneter Bedeutung, oft fungieren sie
aber als Überträger der Salmonellen inner-
halb eines Rinderbestandes.
Die Bekämpfung dieser wichtigen, auch für
den Menschen gefährlichen Erkrankung, setzt
eine akribische Diagnostik, besonders in der
Abklärung von Durchfallerkrankungen und
vermehrten Todesfällen bei Kälbern über das
Sektionsprogramm voraus. Eine höhere Be-
reitschaft zu Untersuchungen der Tierkörper
wäre dringend anzuraten und würde auch bei
der Abklärung anderer Bestandserkrankungen
von Vorteil sein.
10.6 Programm zur diagnostischen Abklärung von Tierverlusten (Sektionsprogramm)
Programm des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und der Sächsischen Tierseuchenkasse zur diagnostischen
Abklärung von Tierverlusten bei Pferden, Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen vom 18. April 2012
Das Programm dient der Erhöhung der Untersuchungsquote bei Tierverlusten der o.g. Tierarten. Die Abklärung von Todesursachen ist ein
wesentlicher Bestandteil der Tierseuchenüberwachung, und dient dem Erkennen von Tierkrankheiten im Bestand. Die Tierkörper werden auf
Anforderung des Tierhalters mit einem Spezialfahrzeug der TBA zur Untersuchung an die LUA Sachsen verbracht.
Seit sechs Jahren ist es sächsischen Land-
wirten möglich, unkompliziert ihre verendeten
Tiere an der LUA Sachsen mit den Standorten
Leipzig und Dresden auf Todesursachen un-
tersuchen zu lassen. Auf Anforderung werden
die Tierkörper in den Betrieben abgeholt und
zu den Untersuchungsstellen transportiert. Die
Organisation der Abholung ist an die Tierkör-
perbeseitigungsanlage in Lenz gekoppelt, er-
folgt aber mit separaten Fahrzeugen. Um Tiere
noch am selben Tag zu transportieren, ist eine
Anmeldung bis spätestens 8.00 Uhr erforder-
lich. Wichtig für den Untersuchenden und für
die Interpretation der Sektionsergebnisse ist
ein detaillierter Vorbericht mit Informationen
zum Krankheitsgeschehen des Einzeltieres und
der Herde sowie erfolgter Vorbehandlungen.
Erhobene Befunde und Diagnosen dienen dem
Landwirt, dem Tierarzt und dem Rindergesund-
heitsdienst, um entsprechende therapeutische
und prophylaktische Maßnahmen einzuleiten.
2014 wurden 437 Rinder zur Sektion eingelie-
fert, was einem Rückgang um 8 % gegenüber
dem Vorjahr (472) entspricht. An der LUA wur-
den 202 Kühe, 208 Kälber, 24 Jungrinder und
3 Bullen untersucht. Das entspricht nur 0,8 %
aller in 2014 verendeten Rinder in Sachsen.
Bei den Auswertungen der Einzelbefunde
der Tiere fällt wiederum auf, dass sehr viele
eingesandte Kälber und auch Kühe aufgrund
multifaktorieller Krankheitsgeschehen veren-
deten. Diese Tatsache lässt erneut auf ernst-
zunehmende Gesundheitsprobleme in den
Rinderbeständen schließen. Neben primären
infektiösen Ursachen sind hier oft Defizite
in Haltung, Management und Fütterung zu
erkennen.
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