Jahresbericht 2014 - page 27

Rind
1 0 . A r b e i t s b e r i c h t d e s R i n d e r g e s u n d h e i t s d i e n s t e s
Blut- und Kotproben abgeklärt werden, sero-
logisch positive Tiere können mittels Kotpro-
benuntersuchung abgeklärt werden oder der
Betrieb entschließt sich zum Abschluss eines
Programms mit jährlicher Kotprobenuntersu-
chung aller Tiere über 24 Monate verbunden
mit entsprechenden Hygienemaßnahmen. Las-
sen Sie sich bei Fragen von den Mitarbeitern
des Rindergesundheitsdienstes beraten.
Tabelle 6 zeigt die serologischen Untersu-
chungen im vergangenen Jahr in Sachsen.
Dabei werden aus Milch- oder Blutproben, die
meist im Rahmen der BHV1-Diagnostik entnom-
men werden, Antikörper gegen den Erreger der
Paratuberkulose nachgewiesen. Anhand der
Ergebnisse lässt sich der Infektionsgrad der
Herde recht gut bestimmen.
Tabelle 7 zeigt die Ergebnisse der Kotuntersu-
chung, bei dem der Erreger der Paratuberku-
lose direkt nachgewiesen wurde. Dabei wird
unterschieden zwischen der bakteriologischen
Untersuchung und der molekularbiologischen
Untersuchung (PCR) direkt aus dem Kot (z.B.
bei klinischer Verdachtsabklärung) sowie aus
der Kulturabschwemmung nach der bakteriolo-
gischen Untersuchung.
In nachfolgender Tabelle 8 wird deutlich, dass
insbesondere bei Proben, die zur Abklärung
eines klinischen Verdachts eingeschickt
werden, die Nachweisrate in etwa fünfmal so
hoch ist wie in Routineproben von Programm-
betrieben.
Sowohl die serologischen als auch die bakterio-
logischen Untersuchungen der Proben in Sach-
sen zeigen einen positiven Nachweis in etwa
4% der Proben. Betrachtet man jedoch die
einsendenden Betriebe, so wird deutlich, dass
in Sachsen ein nicht zu unterschätzendes Pa-
ratuberkuloseproblem besteht, denn in ca. der
Hälfte der Betriebe, die Proben zur Paratuber-
kulosediagnostik einschicken, wurden Erreger
oder Antikörper nachgewiesen (Tabelle 9).
Die nachfolgende Tabelle 10 gibt einen Über-
blick über die Betriebe, die in Sachsen am
Programm teilnehmen. Dabei handelt es sich
sowohl um Milchvieh- als auch um Mutterkuh-
betriebe. Besonders erwähnenswert sind die
14 Betriebe in Sachsen, die bereits die Aner-
kennung als unverdächtiger Bestand erhalten
haben. Es handelt sich hierbei um Rinderhalter,
die drei Jahre in Folge die Bestandsuntersu-
chung im Kot mit ausschließlich negativen
Ergebnissen durchgeführt haben.
Um die Bekämpfung der Paratuberkulose
ständig an die neuesten wissenschaftlichen
Erkenntnisse und diagnostischen Möglichkeiten
anzupassen, bearbeitet der Rindergesundheits-
dienst auch Projekte zum Thema Paratuberkulo-
se. So wurden vergleichende Untersuchungen
von kultureller Anzucht und den beiden neu
zugelassenen Testkits zur Direkt-PCR aus Kot-
proben in Zusammenarbeit mit der LUA Sach-
sen durchgeführt. Da die Direkt-PCR bei diesem
Vergleich sehr gute Ergebnisse insbesondere
bei starken und mittelstarken Ausscheidern er-
brachte, wurde diese Diagnostikmethode in das
Proben
gesamt
negativ positiv Anteil pos.
Proben
bakt. Kotuntersuchung
14.274
13.636
576
4%
PCR aus Kotprobe
406
310
96
24%
PCR aus Kulturabschwemmung
12.272
11.751
519
4%
Sektionen mit Kultur/PCR
12
12
0
0%
Tab. 7: Kultur und PCR aus Kot und bei Sektionen
Betriebe
Proben Anteil posi-
tiver Proben
Bestandsuntersuchungen Kot in
Programmbetrieben
77
13.930
3,60%
Abklärung klinischer Verdachtsfälle
85
356
20,80%
Tab. 8: Vergleich der Ergebnisse der Kotuntersuchung in Programmbetrieben und bei Abklärungs-
untersuchungen
Serologie Kotunter-
suchung
einsendende
Betriebe
204
135
Betriebe mit
ausschließlich
negativen
Ergebnissen
83
77
Betriebe mit
positiven und/
oder fraglichen
Ergebnissen
121
58
Anteil der
Betriebe mit
positiven und
fraglichen
Ergebnissen
59% 43%
Tab. 9: Betriebe mit positiven und fraglichen Er-
gebnissen bei der Paratuberkulose-Untersuchung
Programmbetriebe insgesamt
164
davon Programmbetriebe mit sero-
logischer Bestandsuntersuchung
96
davon Programmbetriebe mit
bakt. Kotuntersuchung
68
unverdächtige Bestände
14
Tab. 10: Paratuberkulose-Programmbetriebe in
Sachsen
Paratuberkulose-Programm ab 2015 integriert.
Ein weiteres Projekt ist die sachsenweite ano-
nyme Untersuchung von Umgebungskotproben
(in Form von Sockentupfern) zur Abschätzung
der Paratuberkulose-Infektion des Betriebes.
Dazu wurden Probenahmesets auf verschie-
denen Veranstaltungen verteilt, die anonym an
das Labor der Tiergesundheitsdienste in Thürin-
gen eingeschickt werden können. Das Ergebnis
kann dann mit einem entsprechenden Zugangs-
code vom Tierhalter abgefragt werden. Damit
soll die Verbreitung der Paratuberkulose in
Sachsen außerhalb der bekannten Programm-
betriebe ermittelt werden. Interessant wird
auch die Auswertung der Fragebögen sein, die
den Kenntnisstand der Landwirte zur Paratu-
berkulose und deren Bereitschaft zur Teilnahme
am Programm beleuchten. Zu gegebener Zeit
werden wir von den Ergebnissen berichten.
Untersuchungen im Rahmen der
Paratuberkuloseüberwachung
Leistungen der Sächsischen
Tierseuchenkasse
Serologische Untersuchungen des Ge-
samtbestandes in allen Betrieben
Beihilfe in Höhe von 1,00 Euro pro gemeldetes
Rind über 2 Jahre
Kotuntersuchungen zur klinischen Ver-
dachtsabklärung in allen Betrieben
Übernahme der Untersuchungsgebühren an
der LUA Sachsen
Kotuntersuchungen aller Kühe des Be-
standes in Programmbetrieben
Übernahme der Untersuchungsgebühren an
der LUA Sachsen
Eine Übersicht zu den gewährten Beihilfen im Rahmen des Paratuberkulose-Programms finden Sie hier:
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