Jahresbericht 2014 - page 21

1 0 . A r b e i t s b e r i c h t d e s R i n d e r g e s u n d h e i t s d i e n s t e s
10. Arbeitsbericht des
Rindergesundheitsdienstes
Rind
Die Tierärzte Frau Dr. Mandy Schmidt, Frau
Dr. Karin Eulenberger und Herr TA René
Pützschel führten im Berichtsjahr 244 Be-
triebsberatungen durch (s. Tabelle 1). Der
Schwerpunkt der Außendiensttätigkeit des
Rindergesundheitsdienstes (RGD) verlagerte
sich bei den Infektionskrankheiten von BHV1
und BVD/MD hin zur Paratuberkulose. Auch
die spezielle Beratung zu Eutergesundheits-
problemen nahm wieder zu. Insgesamt ist
weiterhin der Trend zu beobachten, dass
es bei der Betriebsberatung zunehmend
um komplexe Tiergesundheitsthemen geht,
einschließlich der Fragen zur Fütterung, der
Haltung und dem Management. Neben dieser
schwerpunktmäßigen Außendiensttätigkeit
erhöhte sich deutlich der Bedarf an Vorträgen
sowohl vor Landwirten als auch vor Tierärz-
ten. Zur Gewährleistung der eigenen Fortbil-
dung, die von der Tierärztekammer u.a. auch
für Fachtierärzte gefordert wird, besuchten
die Kollegen 19 spezielle Veranstaltungen.
Ebenso erhöht hat sich die Anzahl an Bera-
tungen mit Behörden und landwirtschaft-
lichen Organisationen, wo die Fachkompetenz
der Tierärzte des RGD gefragt war. Frau Dr.
Katrin Mayer komplettiert die Arbeit des RGD
mit der zuchthygienischen Untersuchung von
Bullen (s. Punkt 10.7).
Tab. 1: Tätigkeitsnachweis des Rindergesund-
heitsdienstes (ohne Bullengesundheitsdienst)
im Jahr 2014
Betriebsberatungen insgesamt
244
beratene Betriebe
176
Vorträge/Vorlesungen
35
Teilnahme an Fortbildungen
19
Beratungen mit Veterinär- und
Landwirtschaftsbehörden,
Institutionen usw.
42
Mit der Reihe „Treffpunkt Tiergesundheit“
bietet die Tierseuchenkasse ein Podium für
Landwirte und Tierärzte, um zu interessanten
Themen miteinander ins Gespräch zu kom-
men. Erfahrungsaustausch und Diskussion
sollen dabei im Vordergrund stehen.
Zum dritten „Treffpunkt Rindergesundheit“ im
Rittergut Limbach folgten im Januar mehr als
130 Landwirte und Tierärzte der Einladung.
Herr Dr. Randt, Geschäftsführer des TGD Ba-
yern, gab einen sehr umfassenden Überblick
über die Tuberkulose-Situation sowohl in
Bayern, als auch national und international.
Es ist sehr schwer einzuschätzen, wie sich
diese „alte Bekannte Tuberkulose“ zukünftig
verhalten wird.
Einen sehr beeindruckenden Vortrag hörten
wir von Herrn DVM Thurau, Amtsleiter des
LÜVA Altenburger Land. Es ging um die Trans-
port- und Schlachtwürdigkeit von Rindern,
belegt durch Dokumente der Tätigkeit am
Schlachthof Altenburg. Die teilweise scho-
ckierenden Bilder zeigten allen Anwesenden
die Probleme auf, die dringend gemeinsam
angegangen werden müssen. Wichtig ist es
uns, dass im Rahmen dieser Veranstaltung
Landwirte eigene Erfahrungen zur Sicherung
der Tiergesundheit und zur Lösung spezieller
Probleme zur Diskussion stellen. Herr Bruch-
hold von der Agrar GmbH Zschopautal vermit-
telte diese auf anschauliche Weise. Der RGD
ist offen für Vorschläge zu interessierenden
Themen, damit die Reihe weiterhin Attrakti-
vität behält.
2014 gab es in der Tierseuchensituation bei
Rindern in Sachsen keine Besonderheiten.
Die Tuberkulinisierung der Rinder aus den
Alpenlandkreisen war ohne den Nachweis ab-
geschlossen worden, ebenso das Monitoring
in Sachsen. Neue Viruserkrankungen, wie
„Schmallenberg“ oder „Blauzunge“ blieben
aus.
Die Endsanierung der BHV1 stand 2014 auf
der Prioritätenliste ganz oben, Vorausset-
zungen waren die abschließende Merzung
der letzten Reagenten und der Ausstieg aus
der Impfung. Ausführliche Informationen
finden Sie unter Punkt 10.1. Bei der BVD/
MD-Bekämpfung konnte Sachsen die sehr
gute Situation sichern, obwohl es einige Fälle
von Virusnachweisen gab (s. Punkt 10.2). Die
Untersuchungen zur Paratuberkulose nahmen
2014 „weiter an Fahrt“ auf – daraus resul-
tierend sind mehr Betriebe dem freiwilligen
Paratuberkulose-Programm der TSK beigetre-
ten (s. Punkt 10.3).
Bei aller Wertschätzung der Arbeit in der
Milchviehhaltung, eine Leistungshöhe von
über 9200 kg Milch im Durchschnitt erreicht
zu haben, dürfen die stagnierenden Parame-
ter zur Bewertung der Langlebigkeit und Tier-
gesundheit nicht unerwähnt bleiben (Bericht
des LKV 2014). So konnte die Nutzungsdauer
von 2,5 Laktationen nicht erhöht werden. Die
Reproduktionsrate weist zwar mit 35,7 %
eine leicht fallende Tendenz zu 2013 auf, ist
aber immer noch hoch und streut zwischen
den Beständen zudem recht stark. Die repro-
duktiven Leistungen sind fast deckungsgleich
zum Vorjahr. Fast 20 % der Kühe liegen in der
Zwischenkalbezeit über 459 Tagen. Während
bei den Hochleistungstieren Euterkrankheiten
und Stoffwechselstörungen als Hauptab-
gangsgründe dominieren, stellen die Frucht-
Abb. 2: Herr Bruchhold,
Agrar GmbH Zschopautal
Abb. 1: Treffpunkt Rindergesundheit Limbach
21
1...,11,12,13,14,15,16,17,18,19,20 22,23,24,25,26,27,28,29,30,31,...60
Powered by FlippingBook