Jahresbericht 2014 - page 44

Schwein
1 2 . A r b e i t s b e r i c h t d e s S c h w e i n e g e s u n d h e i t s d i e n s t e s
12.4 Programm zum Salmonellenmonitoring
Neufassung des Programms des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz und der Sächsischen
Tierseuchenkasse zum Salmonellenmonitoring in Schweinezucht-, Ferkelproduktions- und spezialisierten Ferkelaufzucht-
betrieben sowie zur Reduzierung der Salmonellenbelastung in Schweine haltenden Betrieben vom 17. November 2009
Ziel des Programmes ist es, Schweinezucht-, Ferkelproduktions- und spezialisierten Ferkelaufzuchtbetrieben die Möglichkeit einer regelmä-
ßigen Salmonellenüberwachung zu geben und damit einen Überblick über die Salmonellenbelastung in den Schweinebeständen zu erhalten.
Dadurch ist es möglich Salmonellenprävalenzen abzuschätzen, einen Salmonelleneintrag frühzeitig zu erkennen und durch gezielte Bekämp-
fungskonzepte eine Weiterverbreitung in die nachfolgende Haltungsstufe zu vermeiden. Schweinemastbetriebe, die laut QS-Monitoring in
die Kategorie II oder III eingestuft sind, können zur Abklärung von Salmonelleneintragsquellen und zur Verbesserung des Salmonellenstatus
dieses Programm ebenfalls nutzen.
Abbildung 10 zeigt eine ähnliche Verteilung
der wichtigsten, im Zusammenhang mit Pneu-
monien nachgewiesenen Erreger wie im ver-
gangenen Jahr. Allerdings wurde M. hyorhinis
in diesem Jahr etwa 3 Mal so häufig nachge-
wiesen wie im vergangenen Jahr, jedoch in
98 % der Fälle immer im Zusammenhang mit
anderen viralen und/oder bakteriellen Erre-
gern. Während Actinobacillus pleuropneumo-
niae häufig als alleiniger Erreger Pneumonien
verursacht, handelte es sich bei den meisten
anderen Lungenentzündungen um Mischin-
fektionen. Mycoplasma (M.) hyopneumoniae
wurde, wie auch im Jahr zuvor, nur noch sehr
selten in verändertem Lungenmaterial fest-
gestellt, obwohl in allen veränderten Lungen
routinemäßig mittels PCR auf M. hyopneumo-
niae untersucht wurde. Im gleichen Umfang
wurde auch auf M. hyorhinis untersucht. Die
Nachweisrate lag bei 8% bzw. 33%.
Enteropathogene E. coli sind bei Durch-
fallerkrankungen der Saugferkel und in der
Aufzucht nach dem Absetzen als wichtigste
Erreger nachgewiesen worden (Abb. 11). Bei
Saugferkeln spielen auch Clostridium per-
fringens (häufig Typ A) sowie Rotaviren eine
ursächliche Rolle.
Als häufigster Erreger der Ödemkrankheit war
der Serotyp O139:K82 (im Gegensatz zu an-
46%
32%
9%
5%
6%
2% 0%
0%
E. coli
Cl. perfringens
Rotaviren
Pilze/Hefen
L. intracellularis
Brachyspira pilosicoli
Yersinia ebterocolitica
Brachyspira hyodysenteriae
Abb. 11: Häufigste Erregernachweise im Zusammenhang mit Enteritiden
deren Regionen Deutschlands) nachweisbar.
Neben der Serotypisierung der pathogenen E.
coli-Keime ist eine Untersuchung der Virulen-
zeigenschaften von großem Vorteil, um den
Impfstoff gegen das Shigatoxin erfolgreich
einsetzen zu können. Wie im Arbeitsbericht
bereits erwähnt, sind nicht alle Stämme,
bei denen aus der Erfahrung heraus eine
Shigatoxin-Bildung vermutet wird, auch tat-
sächlich Shigatoxin-Bildner. Außerdem haben
offensichtlich viele „Ödem“-Stämme die Fä-
higkeit erworben, neben dem Shigatoxin auch
Enterotoxin zu bilden, weshalb diese Stämme
dann auch Ursache von Durchfallerkrankungen
sein können.
Eine Zusammenfassung der wichtigsten
Ergebnisse zur Untersuchung der Virulenzei-
genschaften pathogener E. coli-Stämme im
Sektionsmaterial von Schweinen der Jahre
2013 und 2014 ist auf der Homepage der
SächsTSK zu finden:
und
„Schweinegesundheit“ zu finden.
Die Bewertung der serologischen Ergebnisse
orientiert sich nach wie vor an den Vorgaben
von QS, positiv sind Ergebnisse ab einem
OD-Wert von 40%, fraglich sind Ergebnisse
mit einem OD-Wert >20-40%. Die Kategori-
sierung entspricht den gültigen Vorschriften
der Verordnung zur Verminderung der Salmo-
nellenverbreitung durch Schlachtschweine
(Schweine-Salmonellen-Verordnung vom
13.3.2007), die derzeit nur für Mastbestände
rechtsverbindlich ist.
Die regelmäßige blutserologische Stichproben-
untersuchung sollte nach dem in Abbildung
12 angegebenen Probenschlüssel erfolgen. Zu
beachten ist dabei, dass die Proben nicht nur
von Tieren unterschiedlichen Alters stammen,
sondern auch in unterschiedlichen Abtei-
len entnommen werden sollten, um einen
möglichst umfassenden Überblick über den
Bestand zu erhalten.
Im Jahr 2014 nutzten 110 Betriebe die
Möglichkeit von blutserologischen Untersu-
chungen auf Salmonellen-Ak über das Salmo-
nellenmonitoring der SächsTSK, das waren
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