Die Weiße Kükenruhr, auch als Pullorumseuche oder Hühnertyphus bekannt.
Sie ist eine sehr ansteckende Erkrankung, die bei jungen Hühnerküken zu schweren Allgemeinstörungen und hohen Verlusten führt.
Erreger, Übertragung
Die Erreger Salmonella gallinarum, Salmonella pullorum werden von den Elterntieren über die Bruteier auf die Küken übertragen. Bereits unmittelbar nach dem Schlupf können noch im Schlupfbrüter über die Luft andere Küken infiziert werden. eine massive Erregerausscheidung mit dem Kot führt dann zu einer raschen weiteren Ausbreitung und Herdendurchseuchung. Der Erreger ist im Erdboden, in der Einstreu und im Staub monatelang lebensfähig.
Symptome
Klinische Symptome treten ab dem 2. bis 5. Tag nach der Infektion auf.
Infizierte Zuchttiere: |
Schlechte Legeleistung Schlechte Brut- und Schlupfergebnisse (wenn bereits Elterntiere infiziert sind) |
Küken: |
Durchfall mit kalkweißem Kot Atemnot Augen- und Gelenkentzündungen (seltener) Sehr hohe Kükensterblichkeit (bis über 90 %) |
Ältere Tiere |
In seltenen Fällen Durchfall und gestörtes Allgemeinbefinden Bei chronischem Verlauf Abmagerung der Tiere |
Bekämpfung und Prophylaxe
Erregerfreie Bestände sind durch eine antibiotische Behandlung nicht zu erreichen, da ein Teil der überlebenden Tiere Keimträger und Dauerausscheider bleibt. Selektion der infizierten Tiere! |
Um die Herde langfristig zu schützen, ist eine Sanierung der Herde mit wiederholter Kontrolle der Zuchttiere unerlässlich:
- Der gesamte Hühnerbestand sollte durch eine Blutuntersuchung auf „Pullorumfreiheit" getestet werden.
- Positive Reagenten sollte sofort gemerzt werden.
- Die Untersuchung sollte nach 4 Wochen wiederholt werden – mit sofortiger Merzung neuer Reagenten.
- Solange positive Reagenten auftreten, sollte alle 4 Wochen eine Wiederholungsuntersuchung durchgeführt werden.
- Wenn keine neuen Reagenten mehr auftreten, ist eine jährliche Untersuchung vor Beginn der Zuchtperiode zu empfehlen.
Schützen Sie Ihren Geflügelbestand vor der Pullorumseuche Kaufen Sie nur Bruteier und Tiere aus nachweislich untersuchten Haltungen |
Sächsische Geflügelhalter können im Rahmen des Programmes zur Bekämpfung von Salmonella gallinarum -pullorum in Rassegeflügelbeständen eine finanzielle Unterstützung für diese Untersuchung erhalten. Dazu muss ein formloser Antrag mit Angabe der TSK-Nummer; Bankverbindung sowie eine Kopie der Tierarztrechnung an die Sächsische Tierseuchenkasse Dresden geschickt werden.
Tierarzt Roland Küblböck