Jahresbericht 2015 - page 28

1 0 . A R B E I T S B E R I C H T D E S R I N D E R G E S U N D H E I T S D I E N S T E S
Rind
10.5 Salmonellose-Programm
Gemeinsames Programm des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und der Sächsischen Tierseuchenkasse
zur Bekämpfung der Salmonellose bei Rindern vom 13. November 2013
Das Ziel des Programms besteht darin, die amtlichen Maßnahmen der Tierseuchenbekämpfung, die aufgrund der Rinder-Salmonellose-Ver-
ordnung vom 14.11.1991 verfügt werden, durch die Etablierung von immunprophylaktischen Maßnahmen zu ergänzen. Die Tierseuchenkasse
leistet Beihilfen für die Impfungen in Beständen mit festgestellter Salmonellose, aber auch für prophylaktische Impfungen.
Darüber hinaus werden diagnostische Maßnahmen mit einer Beihilfe unterstützt.
Die Salmonellose, als eine von Tier zu Mensch
und von Mensch zu Tier übertragbare Infek-
tionskrankheit, stellt nach wie vor eine der
wichtigsten Zoonosen dar, die wir in Rinderbe-
ständen antreffen. Typische klinische Erschei-
nungen im Zuge einer Salmonelleninfektion,
wie z. B. fieberhafte Allgemeinstörungen,
Durchfälle (bes. bei Kälbern), Milchrückgang
und Aborte sollten bei Verdacht unbedingt über
entsprechende Probenentnahme bzw. Sekti-
Abb. 12: Deckblatt De-minimis-Beihilfeantrag
Anzahl der
geprüften
Isolate
Anzahl der
Isolate mit
Resistenzen
Anteil
resistenter
Isolate
Ampicillin /
Cloxacillin
2604
4
0 %
Cefalexin /
Kanamycin
3217
140
4 %
Cefazolin
3217
215
7 %
Cefoperazon
3217
93
3 %
Cefquinom
3217
42
1 %
Cloxacillin
2604
406
16 %
Danofloxacin
613
14
2 %
Enrofloxacin
730
51
7 %
Erythromycin
3217
694
22 %
Lincomycin /
Neomycin
3217
320
10 %
Marbofloxacin
782
45
6 %
Nafpenzal
2608
51
2 %
Neomycin
613
32
5 %
Penicillin G
2604
194
7 %
Tylosin
2601
1442
55 %
Tab. 14: Resistenzlage der bei Mastitis eingesetzten Antibiotika
(alphabetisch geordnet)
Bei Anforderung werden die nachgewiesenen
Erreger auch hinsichtlich ihrer Empfindlichkeit
gegenüber den gängigen Antibiotika getestet.
Dabei zeigte sich wiederum, dass gegen
einzelne Antibiotika deutliche Resistenzen zu
verzeichnen sind (Tab. 14).
Aufgrund der europäischen Gesetzgebung
war es nötig, die bisherige Beihilfe in eine De-
minimis-Beihilfe umzuwandeln. Rinderhalter,
die eine Unterstützung im Rahmen des Euter-
gesundheitsprogramms beantragen wollen,
können dies mit dem entsprechenden Formular
(siehe unter
index.php/rindergesundheit/leistungen-a-
programme/97-euterprogramm) tun (Abb.
12). Der Beihilfeanteil von 50% ist dabei im
Vergleich zum Vorjahr gleich geblieben.
onen verendeter Tiere abgeklärt werden. Men-
schen, die mit infizierten Tieren engen Kontakt
haben (Tierpfleger, Tierärzte), können sich
leicht mit dem Erreger anstecken. Personen
wie z. B. Kleinkinder, Schwangere, immunsup-
primierte und ältere Personen sind prädispo-
niert, an einer Salmonellose zu erkranken.
2003 wurde von der Sächsischen Tierseu-
chenkasse ein Programm zur Bekämpfung
der Salmonellose aufgelegt mit dem Ziel,
amtliche Bekämpfungsmaßnahmen durch
Immunisierung zu ergänzen und die Diagnos-
tik mit einer Beihilfe zu unterstützen. Zielte
ursprünglich die Unterstützung der vorbeu-
genden Impfung nur auf die Kälber ab (Einsatz
eines handelsüblichen Lebendimpfstoffes),
wurde 2013 die Beihilfe für die prophylak-
tische Immunisierung auf alle Rinder eines
Bestandes ausgeweitet und insgesamt
erhöht (Einsatz sowohl von handelsüblichen
28
1...,18,19,20,21,22,23,24,25,26,27 29,30,31,32,33,34,35,36,37,38,...60
Powered by FlippingBook