Jahresbericht 2015 - page 35

1 1 . A R B E I T S B E R I C H T D E S S C H A F - U N D Z I E G E N G E S U N D H E I T S D I E N S T E S
Schaf/Ziege
11.5 Sektionsprogramm
Programm des Sächsischen Staatsministerium für Soziales und der Sächsischen Tierseuchenkasse zur diagnostischen
Abklärung von Tierverlusten bei Pferden, Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen (Neufassung vom 9. November 2015)
Für eine optimale Untersuchung ist die Ein-
sendung möglichst frisch verendeter Tiere er-
forderlich. Die Abholung der verendeten Tiere
erfolgt von Montag bis Freitag mit einem Spe-
zialfahrzeug. Bei am Wochenende verendeten
Tieren, für die keine Kühlmöglichkeit vorhanden
ist, besteht die Gefahr der Autolyse (Ver-
lauf ist temperaturabhängig und kann durch
Kühllagerung bzw. Tiefkühlung herausgezögert
werden). Eine Anlieferung von autolytischen
Tieren ist nicht sinnvoll, da bestimmte Untersu-
chungen nicht mehr durchführbar sind.
Im Jahr 2015 wurden an der Landesuntersu-
chungsanstalt 102 Schafe sowie 22 Ziegen
untersucht. Bei den über das Sektionspro-
gramm untersuchten Tieren standen Erkran-
kungen durch Endoparasiten, Erkrankungen
Hinweise zur Teilnahme an
dem Programm
»
Anmeldung des Transportes für Tiere
ab 30 kg bei der TBA (Tel.: 035249 7350)
bis 8.00 Uhr
»
Selbstanlieferung an die LUA-Standorte
Leipzig und Dresden möglich
»
Transportkostenpauschale: 0
»
Eigenanteil für die Sektion: ca. 20
30%
22%
14%
10%
15%
5%
4%
Endoparasiten
Erkrankung Verdauungssystem
Erkrankung Atmungssystem
Abmagerung
bakterielle Infektion
Lebererkrankung
Listeriose
Abb 6: Ergebnisse Sektionsprogramm nach
Hauptdiagnosen 2015
Schaf- und
Ziegengesundheitsdienst
Dr. Katrin Mayer
Sächsische Tierseuchenkasse
Löwenstraße 7a
01099 Dresden
Telefon: 0351 80608-22
Fax:
0351 80608-12
Mobil: 0171 4836084
E-Mail:
Darm-Würmern kann durch regelmäßige Un-
tersuchung von Kotproben und anschließender
gezielter Entwurmung verhindert werden.
Wichtig ist der Einsatz korrekt dosierter Antipa-
rasitika – eine Unterdosierung ist zu vermeiden,
da dadurch die erforderliche Wirksamkeit nicht
erreicht wird.
des Magen-Darm-Traktes und respiratorische
Erkrankungen im Vordergrund. Bei den Endopa-
rasiten
wurde
am häufigsten der rote gedrehte
Magenwurm (Hämonchus contortus) nachge-
wiesen. Das Verlustgeschehen durch Magen-
11.4 Paratuberkulose
Programm des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und der Sächsischen Tierseuchenkasse zur Kontrolle
der Paratuberkulose in Sachsen vom 25.Oktober 2005
Das Ziel des Programms besteht in der Erkennung des Verbreitungsgrades der Paratuberkulose in sächsischen Schaf- und Ziegenherden.
Dazu erfolgt eine Abklärung von Todesfällen unklarer Genese durch Sektion der Tierkörper einschließlich bakteriologischer, histologischer
und parasitologischer Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung der Paratuberkulose bei über 2 Jahre alten Schafen und Ziegen.
Die Paratuberkulose ist eine unheilbare, durch
Mycobacterium avium spp. paratuberculosis
ausgelöste Infektionskrankheit bei Rindern,
Schafen und Ziegen, die in Deutschland weit
verbreitet ist. Die Infektion erfolgt vorwie-
gend über kontaminierten Kot oder erreger-
haltiges Kolostrum. Infizierte Tiere zeigen
lange Zeit keine Krankheitssymptome und
erkranken erst in einem Alter von über 2 Jah-
ren. Typisches Symptom für die Erkrankung
ist dann eine fortschreitende Abmagerung. Im
ersten Lebensjahr sind Lämmer und Kälber für
eine Paratuberkulose-Ansteckung besonders
anfällig. Die Paratuberkulose der Wiederkäu-
er steht im Verdacht, in Zusammenhang zu
stehen mit der beim Menschen auftretenden
Erkrankung Morbus Crohn. Diese Erkrankung
führt zu langwierigen, unheilbaren Darment-
zündungen und hochgradigem Durchfall mit
vielerlei Komplikationen. Der Zusammenhang
ist zwar zurzeit nicht bewiesen, aber auch
nicht eindeutig widerlegt. Die Paratuber-
kulose wird über den Handel mit scheinbar
gesunden, jedoch infizierten Tieren verbreitet.
In Sachsen wurden 2015 über obengenann-
tes Programm 44 Ziegen und Schafe aus 35
Betrieben untersucht. Dabei konnte bei einem
Schaf und 2 Ziegen der Erreger nachgewiesen
werden. Auf Grund der geringen Untersu-
chungszahlen kann zur Zeit noch keine Aussa-
ge über die Verbreitung der Paratuberkulose
in sächsischen Schaf- und Ziegenbeständen
getroffen werden.
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