Jahresbericht 2015 - page 40

Schwein
1 2 . A R B E I T S B E R I C H T D E S S C H W E I N E G E S U N D H E I T S D I E N S T E S ( S G D )
12.2 PRRS-Programm
Neufassung des Programms des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz und der Sächsischen
Tierseuchenkasse zum Schutz der Schweinebestände vor der Infektion mit dem Virus des Porcinen Reproduktiven und
Respiratorischen Syndroms (PRRS) (Neufassung vom 9. November 2015)
Das Programm hat zum Ziel, PRRS-unverdächtige Bestände vor einer Infektion zu schützen und den PRRS-Status „PRRS-unverdächtig“
durch regelmäßige Stichproben mit hoher statistischer Sicherheit und zielgerichteten risikoorientierten Untersuchungen ergänzend zu
kontrollieren. In infizierten Beständen besteht die Zielstellung darin, Fruchtbarkeitsstörungen, Verluste und Leistungsdepressionen durch
das PRRS-Virus zu reduzieren. Die Teilnahme am Programm ist freiwillig.
Die Teilnahme am Programm war auch in
diesem Jahr wieder ausgesprochen gut, ins-
besondere die PRRS-unverdächtigen Betriebe
und vor allem solche, die eine Zertifizierung
der PRRS-Unverdächtigkeit durch den SGD für
den Handel benötigen, haben entsprechend
dem vom SGD erstellten Probenplan die Proben
entnommen und untersuchen lassen. Die Un-
tersuchungszahlen sind in Tabelle 3 dargestellt.
In den PRRS-unverdächtigen Herden wurden
insgesamt 4918 Blutproben im ELISA un-
tersucht, von denen nur 0,1 % eine positive ELI-
SA-Reaktion aufwiesen. Nach PRRS-Programm
wurden diese und jeweils 5 weitere Blutproben
aus der fraglichen Stichprobe mittels PCR
untersucht, um eventuelle Neuinfektionen
auszuschließen. Etwa 10 bis 14 Tage später
wurden in jedem Fall nochmals Kontakttiere in
den Beständen mit negativem Ergebnis unter-
sucht. In allen Beständen konnte Viruseintrag
ausgeschlossen werden. Somit kann der Status
der „Unverdächtigkeit“ im Sinne einer Erreger-
freiheit interpretiert werden.
Letztendlich setzen diese Betriebe beispiel-
haft hohe Biosicherheitsmaßnahmen durch,
um ihren Tiere vor einem Viruseintrag zu
schützen. Diese Maßnahmen sind nur wirk-
sam, wenn sich alle Mitarbeiter daran halten.
Die Tabelle 4 zeigt die Gesamtzahl der mittels
PCR untersuchten Proben, die in diesem
Jahr nur bei ca. 40 % des in den Vorjahren
untersuchten Probenaufkommens lag. In den
positiven Betrieben wurden im vergangenen
Jahr die gleichen Probenzahlen der Vorjahre
erreicht. In den unverdächtigen Herden waren
weniger PCR-Untersuchungen erforderlich,
da im letzten Jahr keine Neuinfektionen
auftraten, die mit hohem Aufwand abgeklärt
werden mussten.
In Tabelle 5 ist der prozentuale Anteil an
Sauen, die bei der SächsTSK gemeldet sind
und in PRRS-unverdächtigen Herden stehen,
dargestellt. Alle anderen Bestände sind
entweder PRRS-positiv oder nicht untersucht.
Die Tendenz der letzten Jahre, dass mit der
Größe der Bestände auch der Anteil an PRRS-
Unverdächtigkeit und damit die Qualität
der Biosicherheit zunimmt, wird mit dieser
Tabelle eindrucksvoll bestätigt. Je kleiner die
Bestände sind, desto weniger wird in diesen
Beständen untersucht, desto weniger dieser
Bestände nehmen am PRRS- oder Salmonel-
lenmonitoring teil.
insgesamt
in positiven
Betrieben
in unverdäch-
tigen Betrieben
Anzahl ELISA
5198
280
4918
davon positiv in %
3,6
65,0
0,1
Anzahl RT-PCR
697
560
147
davon positiv in %
4,5
5,7
0
Tab. 3: Anzahl untersuchter Blutproben im PRRS-ELISA und mittels PCR an der LUA Sachsen in
PRRS-positiven und -unverdächtigen Betrieben
Untersuchungs-
material
Ergebnis
negativ
EU-positiv
NA-positiv
n
%
n
%
n
%
Blut
397
98,0
0
0,0
8
2,0
Organe und
Feten
300
94,5
10
3,3
6
2,0
Nasentupfer
0
0,0
3
37,5
5
62,5
Summe
697
95,4
13
1,9
19
2,7
Tab. 4: Anzahl molekularbiologischer Untersuchungen (PCR) in Blutproben, Organmaterial und
Feten und Anteil positiver Befunde
Bestandsgröße
(Anzahl Sauen
ab 1. Belegung)
Anzahl
Bestände
insgesamt
Sauen
insgesamt
davon PRRS-unverdächtig
Anzahl
Bestände
Sauen
insgesamt
Anteil
Sauen in %
10-100
28
1 068
9
362
33,9
101-500
30
8 071
17
4 678
58,0
501-1 000
14
9 050
9
5 613
62,0
1 001-4 500
20
37 659
14
28 477
75,6
Summe
92
55 848
49
39 130
70,1
Tab. 5: Anzahl der bei der SächsTSK gemeldeten Sauenbestände und Sauen sowie Zahl der PRRS-
unverdächtigen Sauenbestände und Sauen (Bestände ab 10 Sauen und Sauen ab 1. Belegung)
40
1...,30,31,32,33,34,35,36,37,38,39 41,42,43,44,45,46,47,48,49,50,...60
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