Jahresbericht 2015 - page 43

Schwein
1 2 . A R B E I T S B E R I C H T D E S S C H W E I N E G E S U N D H E I T S D I E N S T E S ( S G D )
Die Tatsache, dass Salmonelleninfektionen
ihren Ursprung nicht ausschließlich im Mast-
bestand haben, sondern oft aus der Sau-
enzucht bzw. der Ferkelaufzucht in die Mast
eingeschleppt werden, findet in Sachsen seit
Jahren Beachtung. Um der Verschleppung
der Salmonellen entlang der Haltungsstufen
von der Geburt bis zur Schlachtung entgegen-
zuwirken, wurde bereits im Jahre 2006 das
Salmonellenmonitoring in Ferkelerzeuger- und
spezialisierten Aufzuchtbetrieben in Sachsen
durch den SGD initiiert. Mastbetriebe, die dro-
hen, in eine schlechtere QS-Kategorie abge-
stuft zu werden, können ebenfalls teilnehmen.
Um eine Vergleichbarkeit für den Tierhalter zu
gewährleisten, orientiert sich die Kategorisie-
rung an den Vorgaben von QS für die Fleisch-
saftuntersuchungen am Schlachthof.
Die regelmäßige blutserologische Stich-
probenuntersuchung bildet seit Jahren die
bewährte Grundlage des Salmonellenmo-
nitorings. Der empfohlene Probenschlüssel
kann Abb. 11 entnommen werden. Wichtig ist
dabei nicht nur, dass die Proben von Tieren
unterschiedlichen Alters sondern auch in un-
12.4 Programm zum Salmonellenmonitoring
Neufassung des Programms des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz und der Sächsischen
Tierseuchenkasse zum Salmonellenmonitoring in Schweinezucht-, Ferkelproduktions- und spezialisierten Ferkelaufzucht-
betrieben sowie zur Reduzierung der Salmonellenbelastung in Schweine haltenden Betrieben vom 17. November 2009
Ziel des Programmes ist es, Schweinezucht-, Ferkelproduktions- und spezialisierten Ferkelaufzuchtbetrieben die Möglichkeit einer regelmä-
ßigen Salmonellenüberwachung zu geben und damit einen Überblick über die Salmonellenbelastung in den Schweinebeständen zu erhalten.
Dadurch ist es möglich, Salmonellenprävalenzen abzuschätzen, einen Salmonelleneintrag frühzeitig zu erkennen und durch gezielte Bekämp-
fungskonzepte eine Weiterverbreitung in die nachfolgende Haltungsstufe zu vermeiden. Schweinemastbetriebe, die laut QS-Monitoring in
die Kategorie II oder III eingestuft sind, können zur Abklärung von Salmonelleneintragsquellen und zur Verbesserung des Salmonellenstatus
dieses Programm ebenfalls nutzen.
terschiedlichen Abteilen entnommen werden,
um einen möglichst umfassenden Überblick
über den Bestand zu erhalten.
Im Jahr 2015 nahmen 79 Betriebe die Mög-
lichkeit in Anspruch, Blutproben mittels
Salmonellen-AK-ELISA an der LUA untersu-
chen zu lassen. Insgesamt kamen mit 3932
Proben 180 Proben weniger als im Jahr 2014
zur Untersuchung (Tab. 6). Der Anteil positiver
Proben war mit 11,5 % dabei geringer als im
Vorjahr. Allerdings waren 32,7 % der unter-
suchten Proben fraglich und damit erheblich
mehr als im Jahr 2014.
Der erhöhte Anteil an fraglichen Proben ist in-
des nicht Ausdruck ein verstärkten Salmonel-
len-Problems in sächsischen Betrieben,
sondern im Gegenteil Ausdruck eines ver-
stärkten Problembewusstseins bei den Tier-
haltern. Betriebe mit vermehrten Salmonellen-
Nachweisen untersuchten häufiger und in
größerem Umfang.
Die Testkit-Hersteller geben als Grenzwert
für ein positives Ergebnis einen OD-Wert
(optische Dichte) von > 15 an. Um diesen
Angaben mehr gerecht zu werden, erweiterte
die LUA mit Beginn des Jahres den Bereich
der fraglichen Ergebnisse auf OD-Werte von
> 15-40. Dies trug ebenfalls zu einem Anstieg
der fraglichen Proben bei.
Für die in Abbildung 12 dargestellte Aus-
wertung der verschiedenen Altersgruppen
bzw. Haltungsstufen konnten insgesamt
1814 Blutproben ausgewertet werden. Die
Ergebnisse zeigen, wie zu erwarten war,
einen deutlichen Anstieg der positiven und
fraglichen Ergebnisse mit zunehmendem Alter
der Tiere. Je älter die Tiere sind, umso mehr
hatten sie die Gelegenheit, sich mit Salmonel-
len zu infizieren. Demnach sind positive bzw.
fragliche Ergebnisse bei Läufern als besonders
kritisch zu betrachten und deuten auf eine
erhöhte Salmonellenprävalenz im Bestand hin.
Der Anteil an positiven Läufern ist mit 3,4 %
im Berichtsjahr deutlich geringer als im Vorjahr
(8,8 %). Die Ergebnisse der Jungsauen lagen
mit 10,2 % positiver Proben ebenfalls niedriger
als 2014 (12,7 %). Dagegen war der Anteil
positiver Altsauen mit 24,4 % und Eber mit
14,1 % höher als im Vorjahr. Die Ergebnisse bei
den fraglichen und negativen Proben können
aufgrund der geänderten Grenzwerte nicht mit
denen des Vorjahres verglichen werden.
Zuchtbetriebe, die im Jahr 2015 ausreichend
hohe Probenzahlen (mindestens 60 Proben)
einsandten und damit den entsprechenden
Kategorien zugeordnet werden konnten, sind
Blutserologische Untersuchungen
in Schweinezucht- und Ferkel­
erzeugerbetrieben:
» bis 100 Sauen...... 50 Proben/Jahr ver­
teilt auf 4 Entnahmen
» über 100 Sauen... 60 Proben/Jahr ver-
teilt auf 4 Entnahmen
Die Blutproben sind zu je einen Drittel auf
Altsauen, Jungsauen und älteste Läufern
zu verteilen.
Blutserologische Untersuchungen in
spezialisierten Ferkelaufzucht- und
teilnehmenden Mastbetrieben:
» bis 100 Tiere........ 50 Proben/Jahr ver-
teilt auf 4 Entnahmen
» über 100 Tiere..... 60 Proben/Jahr ver-
teilt auf 4 Entnahmen
Die Blutproben sind gleichmäßig auf die
Altersstufen zu verteilen.
Abb. 11: Empfohlener Stichprobenumfang und
Untersuchungsrhythmus zum Nachweis von
Salmonellen-Antikörpern.
2014 2015
Anzahl Betriebe
110
79
Anzahl Proben
4112
3932
Anzahl negative
Proben
2813
2188
% negative Proben
68,4
55,6
Anzahl fragliche
Proben
728
1287
% fragliche Proben
17,7
32,7
Anzahl positive
Proben
572
452
% positive Proben
13,9
11,5
Tab. 6: Vergleichende Darstellung der serolo­
gischen Untersuchungsergebnisse der Jahre
2014 und 2015 mittels Salmonellen-Antikörper-
ELISA
43
1...,33,34,35,36,37,38,39,40,41,42 44,45,46,47,48,49,50,51,52,53,...60
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