Jahresbericht 2015 - page 42

Schwein
1 2 . A R B E I T S B E R I C H T D E S S C H W E I N E G E S U N D H E I T S D I E N S T E S ( S G D )
war Pasteurella multocida (nicht dargestellt).
In Abbildung 7 werden die Durchfallerreger
bei Absetzferkeln graphisch dargestellt.
In diesem Alter gehören die enteropatho-
genen E. coli zu den wichtigsten Ursachen.
Es wurden möglichst alle hämolysierenden
E. coli-Stämme im Institut für Hygiene und
Infektionskrankheiten der Tiere der Justus-
Liebig-Universität in Gießen genotypisiert.
In den Beständen, in denen Shigatoxin 2 bil-
dende E. coli-Stämme nachgewiesen werden
konnten, wurde mit der Impfung begonnen,
die, exakt durchgeführt, sehr erfolgreich
ist. Infolge der Impfung konnte der Colistin-
Verbrauch in den Beständen deutlich gesenkt
werden.
Lawsonia intracellularis, der Erreger der Porci-
nen Proliferativen Enteritis (PPE) und Porcinen
Intestinalen Adenomatose (PIA), wurde im
Sektionsmaterial von Absetzferkeln kaum
nachgewiesen, der Erreger ist in diesem Alter
eher von untergeordneter Bedeutung. Erst
mit zunehmendem Alter fanden sich dann bei
Mastschweinen häufiger Nachweise mit den
entsprechenden Erkrankungen wie PPE und
PIA (Abb. 8). Brachyspira hyodysenteriae und
pilosicoli spielten weder in der Phase der Auf-
zucht noch in der Mast in Sachsen eine Rolle,
von den 60 bzw. 48 untersuchten Tieren war
keines positiv.
Auffällig häufig wurde Cl. perfringens bei
Absetzferkeln und Mastschweinen nachge-
wiesen (Abb. 8), meist im Zusammenhang
mit massiven Blutaustritten in den Darm
oder katarrhalischen bis nekrotisierenden
Darmentzündungen, bei älteren Tieren als
enterohämorrhagisches Syndrom bekannt,
dessen Entstehungsursachen und die Mit-
beteiligung von Cl. perfringens noch nicht
endgültig geklärt sind. Cl. perfringens gehört
zur normalen Dickdarmflora, die massenhafte
Vermehrung im Dünndarm mit nachfolgenden
Erkrankungen und Todesfällen sollte aber
dazu führen, die Futterzusammensetzung zu
überprüfen.
Bei den Nachweisraten von Lungenentzün-
dungserregern war der Anteil an Mycoplasma
hyopneumoniae und Actinobacillus pleuro-
pneumoniae (Abb. 9) bei Läufern und ebenso
bei Mastschweinen (Abb. 10) in den letzten
Jahren deutlich rückläufig. Das ist auch bei
Untersuchungen am Schlachtband, die der
0
10
20
30
40
50
60
70
Brachyspira hyodysenteriae
Brachyspira pilosicoli
Cl. difficile
Coronaviridae
enteropathogene E. coli
Law. intracellularis
Cl. perfringens
Nachweise in Prozent
Abb. 8: Häufigste Enteririserreger bei Mastschweinen
0
5
10
15
20
25
30
Influenza A Virus
Haemophilus parasuis
Mycoplasma hyopneumoniae
Bordetella bronchiseptica
Actinobacillus
pleuropneumoniae
PCV2
Mycoplasma hyorhinis
Pasteurella multocida
Nachweise in Prozent
Abb. 9: Häufigste Pneumonieerreger bei Absetzferkeln
0
5
10
15
20
25
30
35
Actinobacillus pleuropneum.
Mycoplasma hyopneumoniae
Bordetella bronchiseptica
Influenza A Virus
PRRSV
Haemophilus parasuis
Mycoplasma hyorhinis
Pasteurella multocida
PCV2
Nachweise in Prozent
Abb. 10: Häufigste Pneumonieerreger bei Mastschweinen
SGD bei Bedarf für die Mastbetriebe durch-
führt, sehr deutlich zu erkennen. Insgesamt
ist der Anteil an Lungenentzündungen im Flat-
deck und in der Mast in den letzten Jahren
erheblich gesunken und damit die Tiergesund-
heit deutlich verbessert worden.
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